1. Ein Engel in der Dunkelheit


    Datum: 17.11.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    Es gibt immer eine Hoffnung
    
    Nachdem ich „Stille Nacht" von T. übersetzt und überarbeitet hatte, fühlte ich mich inspiriert, etwas in der selben Art zu Papier zu bringen. So entstand diese Geschichte als Schnellschuß innerhalb von zwei Tagen und dann dauerte es mehrere Wochen bis ich wirklich damit fertig war.
    
    Korrektur lesen, ausbessern, umformulieren, streichen und erweitern, das zog sich wie Kaugummi. Mit der jetzigen Fassung bin ich so lala zufrieden, besser wird es wahrscheinlich nicht mehr, aber wenn ich noch länger warte dann geht das ganze Prozedere wieder von vorne los und nichts kommt jemals zum Ende.
    
    Ich habe mit Religion jeglicher Couleur nichts am Hut, im Gegenteil. Ich halte nichts davon, über andere Menschen mit Hilfe von Ritualen und salbungsvollen Sprüchen zu bestimmen. Der Glaube ist eine andere Sache, denn jeder Mensch hat seinen eigenen, aber der hat mit der Kirche nichts zu tun. Also schreibe ich normalerweise darüber nichts, schon gar nicht auf dieser Seite. Aber diesmal hat es etwas davon gebraucht, denn ohne das wäre die Geschichte nicht stimmig. Sie ist traurig, macht aber auch ein wenig Hoffnung in der heutigen egoistischen Zeit.
    
    Im Andenken an Thomas und Heiko, meine besten Freunde, die leider den anderen Weg gewählt haben.
    
    Arne
    
    *****
    
    „150 Kanäle und nichts als Weihnachtsspecials in der Glotze."
    
    Konrad Dirsch blätterte in moderatem Tempo durch die TV-Zeitung und fand auf Schritt und Tritt nichts als Enttäuschung. Da es ...
    ... Heiligabend war, war jede Show ein matschiges Wohlfühlspiel, in dem andere über Familie und dem guten Willen zu den Feiertagen sprachen. Nichts davon interessierte Konrad im geringsten.
    
    "Conny?" Eine Stimme kam aus der Küche.
    
    "Was ist los, Mama?"
    
    "Ich habe alle Hände voll zu tun, um heute Abend alles für das Abendessen zuzubereiten, aber mir werden ein paar Zutaten ausgehen", sagte Helene Dirsch und steckte ihren Kopf ins Wohnzimmer. "Kannst du bitte ganz schnell für mich zum Laden sausen?"
    
    "Sicher", antwortete Konrad und sah, dass er sonst nichts Besseres zu tun hatte.
    
    "Großes Dankeschön. Ich habe eine Liste für dich auf den Tisch hingelegt. Der Laden sollte noch ein oder zwei Stunden geöffnet sein. Die Hauptsache sind die Eier. Ich habe nicht genug, um meine Schachpastete zu machen. Wenn es Eistee in der 2 Literflasche gibt, schnapp dir einen süßen und einen ungesüßten. Der Rest wäre großartig wenn du ihn findest, aber nicht unbedingt notwendig."
    
    "Verstanden", sagte Konrad, als er die Liste vom Tisch nahm.
    
    Er ging zu seinem Auto, ließ den Deux Chevaux (2CV) an und fuhr aus der Einfahrt. Auf dem Weg in die Stadt dachte Konrad über seine aktuelle Situation nach. Obwohl er seine Mutter liebte, war es für ihn immer nervenaufreibend, in den Ferien zu Hause zu sein. Seine Heimatstadt Würzburg war voll mit seinen ehemaligen Klassenkameraden, also mit Leuten, die er so schnell nicht wieder sehen würde und wollte. Aber in München an der LMU gehörte er tatsächlich zu ...
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