1. Ein Engel in der Dunkelheit


    Datum: 17.11.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... antwortete sie und zupfte ihr Uni-Sweatshirt zurecht. "Bist du aus dem gleichen Grund zurück?"
    
    „Ähhhh, Mama bestand darauf. Sie wird sich nicht mit weniger als einem Familientreffen an Heiligabend zufrieden geben. Ich kaufe nur ein paar Sachen für sie, die sie noch braucht. Aber ja, es ist toll dich wieder zu sehen. Du siehst gut aus."
    
    "Ähm... danke", antwortete sie zögernd.
    
    „Ich werde ein für ein paar Wochen zu Hause sein. Möchtest du vielleicht mal mit mir zu Essen gehen? Es wäre mir ein Vergnügen."
    
    "Nun, Conny, das ist süß von dir zu fragen...", sagte sie fast zu sich. Als sie innehielt, leuchteten ihre Augen plötzlich auf, als hätte sie eine Idee. "In Ordnung! Hier, ich geb dir meine Nummer."
    
    Sie kritzelte eine Reihe von Ziffern auf ein Stück Papier und schrieb ihren Namen daneben.
    
    "Ich werde später mit dir reden, okay?"
    
    "Ist gut!"
    
    Konrad konnte es nicht glauben; er hatte es tatsächlich getan! Er hatte das hübscheste Mädchen gefragt, das er jemals gekannt hatte! Außerdem hatte sie ihm ihre Nummer gegeben! Die Sache sahen definitiv gut aus.
    
    "He, Dirsch!" schrie eine Stimme hinter ihnen.
    
    Konrad drehte sich um und erkannte sofort Jakob Braun, Jacqueline's Zwillingsbruder, zusammen mit seinen beiden Kumpeln Bernd und Julian Schneider. Jakob war der Kapitän der Fußballmannschaft in der Oberstufe gewesen und die Schneider-Jungs waren seine besten Verteidiger. Sie führten sich oft auch als seine Bodyguards außerhalb des Fußballfeldes auf. Konrad ...
    ... war mit diesen drei bestens vertraut, da sie es sich zur Aufgabe gemacht hatten, sein Leben zur Hölle zu machen. Sein Schließfach vollzustopfen und seine Brieftasche zu klauen, war bei ihnen an der Tagesordnung. Die drei näherten sich und versuchten, imposant zu wirken, was sie aus der Perspektive des ziemlich dürren Konrad auch waren.
    
    „Ich habe nichts mit euch zu reden", murmelte Konrad, als sie sich näherten.
    
    "Nun, ich habe dir etwas zu sagen, Herr Konrad Klugscheißer Dirsch", knurrte Jakob.
    
    „Halt einfach die Klappe und lass mich in Ruhe", antwortete Konrad und sein Blut kochte bei der Verwendung von Jakobs langjährigem Spitznamen für ihn.
    
    "Nein! DU hältst die Klappe und hörst zu!" sagte Jakob, packte Konrad am Kragen seines T-Shirts und warf ihn gegen sein Auto. Dabei ließ Konrad seine Einkaufstüten fallen und die Teeflaschen landeten direkt auf dem Eierkarton.
    
    „Jakob! Hör auf!" protestierte Jacqueline.
    
    Unbeeindruckt drohte Jakob. "Hör zu, verdammt noch mal, du hältst dich gefälligst von meiner Schwester fern!"
    
    „Sie ist erwachsen, Schwachkopf! Sie kann jeden als Freund haben, den sie als Freund haben will", hielt Konrad dagegen.
    
    „DU gehörst nicht auf den gleichen Planeten wie sie! Du bist ein Nichts! Ein erbärmlicher Sack voller Eingeweide, dem seine dumme Mutter beschlossen hat, einen Namen zu geben! Weißt du was? Tu uns allen einen Gefallen und fall einfach tot um!"
    
    Wütend über die Beleidigung seiner Mutter holte Konrad zu einem wilden Schwinger ...
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