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Gegen alle Widerstände
Datum: 29.11.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane,
... Zürich und Genf. Nebenbei malte und verkaufte er ziemlich erfolgreich seine Bilder in Aquarell- und Acryltechnik und unterrichtete an verschiedenen Einrichtungen im Cartoonzeichnen. Er hatte Jahre gebraucht um aus dem übermächtigen Schatten seines Vaters herauszutreten und sich mit seinen eigenen Werken einen Namen zu schaffen. Und dann bekam er auf einmal Probleme mit dieser Situation umzugehen. Aus einer momentanen Laune heraus und in einer leichten Depression zog er in den Schwarzwald, weg aus seiner gewohnten Umgebung, weil er meinte auf Grund seines Bekanntheitsgrades und der in ihn gesetzten Erwartungen in der Schweiz nicht mehr so unbeschwert arbeiten zu können und weil er dort gute Freunde und Bekannte hatte. Arne half ihm beim finden eines Hauses im Dorf und war öfters Gast in Gregors Atelier. Hier oben, weit über der Rheinebene fand Gregor neue Inspiration, Motivation und neue Freunde. Und er suchte regelmäßig das Eiscafé auf, um einen guten Espresso, ein schmackhaftes Eis und eine erfrischende Unterhaltung zu genießen. * * * Dort lernte er Jürgen und Elvira kennen, porträtierte sie nach dem Einkaufen im Café und weckte so die Aufmerksamkeit anderer Supermarktbesucher, die sich für ein paar Euro ein schnelles Portrait anfertigen ließen. In 20 Minuten konnte Gregor ein Bild zeichnen, das fast wie ein Schwarzweißfoto aussah. Die 5 Euro, die er dafür verlangte, würden seinen immensen Kaffeeverbrauch finanzieren, so sagte er jedenfalls. Jürgen meinte ...
... eines Tages lachend: "Hier sitzen zwei gestandene Mannsbilder herum, der eine malt, der andere schreibt und beide tun so, als hätten sie kein Zuhause. Dabei hast du ein großes Atelier, viele Aufträge und Ausstellungen, ich habe ein schönes Arbeitszimmer und eine Familie, schreibe an meinen Serien und wieder an einem Roman, aber trotzdem . . " " . . . trotzdem holen wir unsere Motivation und Inspiration hier im Café," ergänzte Gregor. "Und warum? Wegen der schönen und interessanten Frauen, die wir sehen und die zeitweise bei uns am Tisch sitzen", gab er offen zu. "Du hast ja deine Elvira und deine Tochter, aber ich habe noch keine gefunden, die mein Interesse für längere Zeit wecken könnte. Vielleicht bin ich auch einfach zu anspruchsvoll, aber auf jeden Fall schon wieder zu lange Junggeselle. Ich habe mir etwas geschworen. Eine Frau kommt nur noch ambulant zu mir ins Haus, aber nicht wieder stationär." "Wie, noch keine Frau die dich eingefangen hat?" fragte Jürgen neugierig nach. "Doch", gab Gregor zu, "ich war auch schon einmal zwei Jahre verheiratet, aber dann haben wir festgestellt, dass wir doch nicht zusammen passen und uns wieder getrennt, bevor wir uns an den Hals gegangen sind. Wir waren einfach zu jung und zu naiv und haben uns in dieses „Abenteuer" gestürzt ohne viel nachzudenken. Meine Ex war Sportlerin und immer aktiv und unternehmungslustig, während ich mehr nach dem Motto lebte:<>. Dann kam das Studium, die Zeit als Dozent in Bern und ich habe ja meinen ...