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Seltsame Tage #02
Datum: 19.12.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,
... und da ich ja offiziell im Koma liege, kann es ja auch niemand so einfach dementieren. Es ist jetzt kurz vor 8 und ich stehe in der Lobby des Bürokomplexes, wo meine Firma ihre Büros hat. Also gut, Heute alles schön nach Vorschrift um nicht unnötig aufzufallen. Ich stelle mich an den Tresen hinter dem momentan der Hausmeister, statt der Empfangsdame sitzt. „Hallo." Sage ich leise. „Kann ich ihnen helfen?" fragt er. „Okafor. Ich möchte zu Frau Mayer." „Ah ja. Etwas früh, aber gehen sie ruhig schon hoch." Ich nicke und gehe langsam in Richtung Fahrstuhl. Warum erwartet sie mich schon? Ich habe mir das doch Gestern erst ausgedacht. Wie kann das sein? Gehört das zu dieser ganzen durchgeknallten Aktion dazu, dass sich einige Sachen so anpassen? 8 Stock. Ich bin da. Einmal tief durchgeatmet und ich trete aus dem Fahrstuhl. Vor Mikes Büro bleibe ich stehen und rücke meine Klamotten noch mal zurecht. Während ich das mache fällt mir auf, dass ich so einige Blicke auf mich ziehe. Irgendwie ist es mir ein wenig unangenehm. Aber erst mal zu Mike. Ich klopfe an. „Ja bitte." Höre ich durch die Tür. Langsam öffne ich die Tür und sehe Mike telefonierend am Fenster stehen. Sie deutet mir mit einer Geste an, dass ich reinkommen und mich setzen soll, was ich flink tue. Sie bespricht irgendwas mit einem Projekt, was eigentlich mir gehört. Gerade will ich sauer werden, aber dann fällt mir ein, dass ich ja im Koma liege und das Projekt ja weiter gehen muss. Ganz ...
... klar, dass sie das an Mike weitergeben, da von den anderen Trotteln ja keiner in der Lage ist das vernünftig auszuführen. Endlich ist sie fertig und setzt sich mir gegenüber hin. Sie blättert etwas in einem Ordner herum, nimmt ein Blatt raus und wendet sich mir zu. „Ihr Cousin wollte sie für 2 Wochen als Praktikantin bei uns mitlaufen lassen?" Ich nicke nur. „Blöd das mit dem Unfall. Wenn Sie das verschieben wollen, bis er wieder da ist kann ich das verstehen." „Ist schon okay. Er kann mich ja nicht immer an die Hand nehmen." „Also gut. Dann werden Sie die Zeit wohl bei mir verbringen. Ich hoffe das geht in Ordnung?" Ich nicke wieder nur, denn irgendwie bin ich noch immer verwirrt darüber wie sich die Situation gerade entwickelt. „Darf ich Melinda zu Ihnen sagen? Die Leute hier nennen mich einfach Mike." „Ja, dürfen Sie. Ist Mike irgendein Spitzname?" frage ich direkt nach. „So nennt man mich schon seit der Schule, weil ich damals immer Stoppelhaare hatte und wie ein Junge aussah." Erklärt sie lächelnd. Na super. Das war jetzt nicht das, was ich erwartet habe. Dachte irgendwas Spektakuläres hätte dahintergesteckt. Wahrscheinlich erwarte ich sowieso zu viel von dieser Zeit hier. Auch bin ich noch immer total verwirrt, dass hier alles so in die Wege geleitet zu sein scheint, wie ich es gestern Abend geplant hatte. Es klopft hinter mir und Mike bittet jemanden hinein. Es ist ein junger Mann, etwa Anfang 30 und ziemlich sportlich. Er lächelt mich ...