Niemals Teil 2 (Roman)
Datum: 23.12.2018,
Kategorien:
Reif
... alleine. Ist das ein Verbrechen?“
„Ich liebe dich mehr wie früher, Michael. Du gehörst zu mir, aber richtig lieben, tue ich Meta!“ So, jetzt war es raus. Ich konnte ihn nicht ansehen.
Wir schwiegen lange Zeit.
„Was hat er, was ich nicht habe?“
„Schwer zu sagen. Er kümmert sich auf jeden Fall ständig um mich. Er hilft mir, mit der Situation fertig zu werden. Er weiß genau, wann ich, was brauche. Er ist sehr feinfühlig. Egal, wie es mir gerade geht, er weiß genau, wie er mit mir umgehen muss. Er war auch schon hier“, erzählte ich es zum ersten Mal.
„Du weißt, wer er ist?“ Michael hob mein Kinn an und ich lächelte.
„Nein, weiß ich nicht. Er hat mich von hinten genommen und ist wieder gegangen.“
„Daria“, Michael schrie meinen Namen fast. Ich hielt seinem Blick stand. „Lass mich fühlen, bitte!“ Er schaute mir tief in die Augen.
Das war etwas, was ich auch beherrschte. Ich konnte meine Gefühle auf andere Menschen projizieren.
Ich öffnete mich ihm gegenüber und ließ ihn spüren, was ich fühlte.
Scharf zog er die Luft zwischen die Zähne. Ich lächelte.
„Oh Daria, das habe ich ja nicht geahnt. Du fühlst für ihn noch stärker, als damals für mich und bei mir war es schon so heftig.“
„Ja, das tue ich, obwohl ich ihn noch nie gesehen habe!“
„Und wenn er furchtbar hässlich ist?“
„Das ist unwichtig, Tiger. Es interessiert mich nicht, ob er schön oder hässlich ist. Mich interessiert, was er mit bringt, sein Charakter und der ist über alle Maßen ...
... klasse!“
„Und weil ich nicht so bin..“, er klang sehr nachdenklich.
„Ich liebte dich damals, ohne zu wissen, was du für einen Charakter hast. Das war etwas ganz anderes“, ich wollte mich ihm unbedingt erklären.
„Vielleicht fühltest du dich von mir angezogen, weil dein Instinkt dir sagte, dass ich dir wohlgesonnen war!“
„Möglich, dass will ich nicht bestreiten.“
Das alles wurde mir zu viel. Ich wollte weg, nur noch weg. Ich schloss meine Augen und wünscht mich zum hohen Berg, hinterm See.
Ich tauchte auf dem Boden sitzend, unter einem Baum wieder auf. Tief atmete ich die frische, kühle Luft ein und schloss entspannt meine Augen. Ich blieb einfach sitzen. Tränen liefen mir über das Gesicht. Warum war nur alles so schwer? Wo war meine Unbeschwertheit hin?
Ich stand umständlich auf und wünsche mich nach oben, auf den Berg.
Als ich dort ankam, auf einen etwas breiteren Vorsprung, tauchte Michael plötzlich neben mir auf. Ich sah ihn verständnislos an.
„Nicht nur du besitzt Macht, meine Liebe. Als dein Aufpasser, muss ich das können, was du kannst, bezüglich deiner Aufenthaltsorte. Warum willst du springen?“
„Weil mir das alle zu viel ist. Du, David, Meta... Das macht mich fertig. Ich kann nicht euch allen gerecht werden, auch wenn ich es wollte und ich will so gerne!“
Michael nahm mich in seine Arme. Er wiegte mich sachte hin und her.
„Ich habe mich mit Meta kurzgeschlossen. Er ist bereit zu teilen. Er liebt dich so sehr, dass er alles für dich tun ...