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Käthe, Annies beste Freundin
Datum: 08.03.2021, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Wie es üblich war, saßen am Freitag alle am Küchentisch und aßen ihr Abendbrot. Ullis Mutter hatte etwas Warmes gemacht, weil der Vater mittags noch arbeiten musste. Ja, das Essen war etwas, das den Zusammenhalt der Familie darstellte. Man fasste sich an die Hände und betete vor dem Essen. Während man das Schnitzel zu sich nahm und den Brokkoli, wurde kaum etwas gesagt. Die Mutter sagte überhaupt kaum etwas, und wenn, dann nur Bemerkungen zum Essen. Und auch Ulli war ein schweigsamer Mensch. Er war ein Einzelgänger und ging seinen eigenen Gedanken nach. Nun, da blieb nur der Vater übrig, bloß der erzählte etwas über Autos, über Politik oder er hatte an irgendwelchen Dingen etwas auszusetzen. Doch heute hatte Annie, die Mutter und Ehefrau, den Anderen etwas mitzuteilen. „Ihr kommt nicht drauf, wer mir heut geschrieben hat. Na ja, das kommt nicht oft vor. Aber ich habe mich sehr darüber gefreut." „Na, nun sag schon, wer dir ein paar Worte geschrieben hat!", wollte Heinrich, ihr Mann, wissen. „Ach, die Stehrßen, die Käthe, die treue Seele. Sie schreibt, dass es in Berlin schlimmer mit dem Verkehr wird. Es wird für sie immer schwieriger, sich auf der Straße zu bewegen." „Hallo Annie, sie geht ja wohl auf dem Fußweg und nicht auf der Straße. Oder willst du sagen, sie humpelt auf der Straße herum?" „Oh Gott, hab ich mich wieder falsch ausgedrückt? Entschuldige! Aber was sie sonst noch schreibt", und damit zog sie einen Brief aus ihrer Kittelschürze und las vor, ...
... „sie möchte mich gern besuchen. Mann, sie war ja schon fünf, nein sieben Jahre nicht bei uns. Ach ich freue mich ja so darauf!" Heinrich erwachte und machte seine Augen ganz groß auf. „Sag mal, hast du dir das gut überlegt? Früher hatten wir eine größere Wohnung. Wo soll sie denn schlafen? Bei uns im Schlafzimmer, zwischen uns? Was machst du dir bloß für Gedanken?" „Tja, ich hab mir schon Gedanken darüber gemacht", antwortete sie, „zum Beispiel das Zimmer unter dem Dach? Aber das kann man wohl niemandem anbieten. Sag mal, Ulli, würdest du ihr dein Zimmer für die Zeit geben, und du nimmst den Raum unterm Dach? Tagsüber werde ich ja mit Käthe unterwegs sein, aber schlafen könnte sie dann dort? Denk dran, mit ihrem kaputten Bein kann sie schwer die Treppe nach oben gehen. Ach, Junge, sei lieb?" Ulli konnte sich kaum an Käthe erinnern. Damals war er 12 Jahre. Die Gedanken an die Freundin seiner Mutter waren sehr vage. Aber wenn er tagsüber in seinem Zimmer arbeiten konnte und nur zum Schlafen nach oben ging, dann könnte es wohl gehen. Er war mehr dagegen als dafür. Doch am Ende sagte er, dass ihre Freundin das Zimmer von ihm nehmen konnte. Schließlich war sie gehbehindert und konnte nicht die Treppe bis aufs Dach gehen. Annie war so begeistert, dass sie aufstand, ihren Sohn umarmte und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Nach dem Abendbrot wurde nicht mehr über dieses Thema gesprochen. Es schien wohl alles klar zu sein, wie alles ablaufen würde. Auch für Ulli. ...