-
Ein lustvolles Gespräch
Datum: 15.03.2021, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Ungläubig starre ich auf das Telefon in meiner Hand. Gerade haben wir aufgelegt. Wir -- meine beste Freundin und ich. Nicht, dass es ungewöhnlich wäre, dass wir telefoniert haben, wir telefonieren oft und lange. Aber die Gesprächsatmosphäre hatte ich so nicht erwartet. Sonst waren es immer Gespräche über das Leben im Allgemeinen. Über Probleme, alltägliche und tiefergehende. Oft haben wir uns gegenseitig geholfen, bei Liebeskummer, bei Problemen in und Fragen rund um Beziehungen. Wertschätzend, freundschaftlich, liebevoll. Vor einigen Jahren ist es schon ein paar Mal vorgekommen, dass unsere Gespräche plötzlich ins Erotische abglitten. Zunächst nur ein Hauch von Erotik, subtile Andeutungen. Dann aber auch konkreter. Austausch von Gedanken, Phantasien, Erlebnissen. Aber immer noch so, dass keine „rote Linie" überschritten wurde. Und diese Telefonate waren mir schon fast wieder in Vergessenheit geraten, aber eben nur fast. Denn auch in vielen unserer alltäglichen Gespräche schwang kaum merklich diese Ebene mit, die vermutlich niemand von uns konkret beschreiben könnte. Sie war einfach da. Nicht jederzeit abrufbar, aber spürbar vorhanden. Selten einmal eine Bemerkung, die auch zweideutig aufgefasst werden könnte. Aber wenn doch, dann immer humorvoll aufgelöst, ohne jeden Hintergedanken. Doch seit ein paar Telefonaten ist in unseren Gesprächen eine Stimmung spürbar, als würden wir beide neugierig in Richtung dieser imaginären roten Line schauen -- als hätten wir uns ...
... abgesprochen. Ohne, dass wir es direkt thematisiert hätten. Aber es ist für beide da. Vielleicht haben wir gegenseitig entsprechende Schwingungen wahrgenommen, was auch immer. Nun stehen wir an der Schwelle, die Linie zu überschreiten. Die Frage, ob der andere schonmal erotisch gechattet hätte, steht im Raum, vielleicht auch Telefonsex gehabt hat. Beides können wir jeweils bejahen, um gleich darauf zu sagen, dass es am Telefon wirklich nicht sonderlich erregend war, rückblickend betrachtet. Eher schon in einem guten Chat, wenn das Kopfkino anspringt und gemeinsame Bilder entstehen. Wir stellen fest, dass es uns erregt, darüber zu sprechen und diese Gedanken auszutauschen. Und nun sagt sie mir, dass sie die kommende Woche in einem Hotel an der Nordsee verbringen wird. Weit weg von zu Hause, eine berufliche Weiterbildung. Und plötzlich steht eine Frage im Raum, ich weiß nicht mehr, wer sie zuerst geäußert hat. Sollen wir einmal schauen, wie ein Gespräch verläuft, wenn unsere Gedanken und Worte noch direkter und intensiver werden? Ein echtes Telefonat trauen wir uns nicht zu, das haben wir geklärt. Aber warum nicht ein Austausch von Sprachnachrichten. Ich bin aufgeregt, ich bin erregt. Ihr Charakter ist einmalig, von ihrem Aussehen einmal abgesehen. Ihre Stimme könnte mich schon an den Rand des Wahnsinns bringen, wenn sie mir die Gelben Seiten vorliest. Warm, jugendlich trotz ihrer 39 Jahre, weich. Auch ein wenig lasziv, wenn sie es drauf anlegt. Die nächste Woche beginnt mit ...