1. Powerfrau


    Datum: 07.04.2021, Kategorien: Romantisch

    ... losgehen?", fragte ich. "Ins Gebirge. Wanderurlaub. Kommendes Wochenende. Bist du dabei? Noch hab ich nicht gebucht". "Ich weiß nicht, ich...". "Mach dir keine Gedanken, du hast dich nach meinem Unfall so viel um mich gekümmert, das könnt ich im Leben nicht zurückzahlen". Wir würden dann wohl in einem Zimmer schlafen, bestimmt auch in einem Bett, ich war mir nicht sicher, ob ich das aushalte. Aber Joe wäre ja auch mit dabei. "Ja ok, das passt schon. War schon lange nicht mehr in den Bergen". Anna atmete auf. War das ihr Plan Rückeroberung? Als Joe dann im Bett war, saßen wir noch ein wenig, und unterhielten uns.
    
    "Du hast meine Frage gar nicht beantwortet"! Ich lachte. "Du meine Frage damals in der Klinik auch nicht". Jetzt lachte sie. "Da hättest du mich sowieso nicht genommen"! "Stimmt. Ich habe da absichtlich nichts zu gesagt. Ich hab da irgendwie noch eine Blockade, die weg muss. Bitte versteh". Sie legte mir ihre Hand auf den Arm. "Ja klar. Ist mir bewusst, dass das jetzt total überraschend kommt". Sie schwieg einen Moment. "Gab es denn eine Frau in Afrika? Oder Frauen"? Ich lächelte. "Ich bin da nicht hingefahren um Frauen kennenzulernen. Ich hab auch tatsächlich welche kennengelernt, aber nicht so, wie du jetzt vielleicht meinst". "Wie waren sie denn"? "Da war zunächst erst einmal Kathrina. Eine Französin, die aber sehr gut Englisch und auch Deutsch sprach. Ich hab mich natürlich sofort in sie verliebt". "Und"? Anna zog ihre Augenbrauen hoch. "Anna, es war eine ...
    ... Frau. Und noch dazu eine Ärztin". Sie lächelte wieder. "Also bist du abgeblitzt". "So ungefähr. Ich bin gar nicht hin geblitzt. Die war mir dann doch zu kühl und herzlos. Nur eben sehr sehr schön". "Und die anderen? Die Afrikanerinnen"? "Na ja, da gab es ja noch Swantje. Die Holländerin. Die war aber eher auf afrikanische Männer aus. Und Solveig, unsere Schwedin dort, die hatte .. also ich glaube, die stand eher auf Frauen. Angebaggert hab ich keine von den dreien. Und eine Afrikanerin auch nicht".
    
    Anna wirkte nachdenklich. "Wieso nicht? Fandest du die nicht hübsch"? Mein Gott, die wollte es aber wissen. "Da waren erst mal die resoluten. Da hatten mich tatsächlich einige angebaggert. Aber die wollte ich nicht. Noch nicht mal für einen One Night Stand. Die meisten waren ziemlich dick, mindestens jedoch ihr Popo. Und die anderen, die zurückhaltenden, die wollten halt, dass ich den ersten Schritt mache. Das ist ja nicht so mein Ding. Und davon mal abgesehen, ist es schwierig für mich, mit der afrikanischen Mentalität klarzukommen. Es wird alles laut und wild gestikulierend ausdiskutiert. Nach spätestens 6 Wochen hätte ich entnervt das Handtuch geworfen". "Ach, du Ärmster"! "Du sagst es". Wir tranken den Wein noch zu Ende und gingen dann ganz brav jeder in sein Bett. Annas war ja unten, meines oben im Besucherzimmer. In den nächsten Tagen traf ich Vorbereitungen, ich hatte den ganzen Tag zu tun, Reiseabrechnungen, Ummeldungen, etc. Ich ging auch bei meiner Chefin vorbei, die sich ...
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