Institut für Tiefenerziehung 02
Datum: 18.05.2021,
Kategorien:
Fetisch
... losgelöst und glücklich, und die gesamte Szene war von einer Aura der Ruhe und Unschuld umgeben, die Mia fast den Atem verschlug. Und doch stieg ein Gefühl der Empörung in ihr auf, dass sie sich nicht recht erklären konnte. Sie selbst hätte sich niemals das Fläschchen geben lassen, und sie hatte bisher wachsam darauf geachtet, von Mariah ja nicht wie ein Kleinkind behandelt zu werden. Sie hatte nur wenige Ausnahmen akzeptiert, und umgekehrt hatte Mariah ihre Grenzen sorgfältig beachtet. Jetzt mit anzusehen, wie Anastasia genau die Art von Zuwendung genoss, die sie selbst zurückwies, war überraschend schmerzhaft.
»Hey, da sind wir wieder«, riss Jonas sie aus ihren Gedanken.
»Oh, hi«, antwortete sie und drehte sich nach ihm und Svenja um. Dankbar für die Ablenkung, sah sie dabei zu, wie sie sich setzten und Svenja einen ähnlichen Imbiss auspackte, wie Mariah ihn für sie und sich selbst mitgebracht hatte. Als alles bereitlag, begannen die beiden zu essen, und auch Mia nahm sich nun ein Stück Apfel aus der Dose, die noch immer zwischen ihr und Mariah stand.
Diese hatte unterdessen die leere Nuckelflasche aus der Hand gelegt, und bedeutete nun Anastasia, die immer noch auf ihrem Schoß lag, sich aufzurichten, indem sie sie sanft mit der einen Hand am Bauch fasste und mit der anderen unter der Schulter nach oben drückte. Das Mädchen setzte sich langsam auf und wirkte noch etwas entrückt, drehte sich aber zu den anderen.
Auch Mariah aß jetzt etwas, und für den Moment ...
... entspannte sich Mia und genoss so etwas wie ein ganz normales Picknick. Dass sie ihren Pfefferminztee aus einem Kinderbecher trank, nahm sie dabei nicht einmal mehr als peinlich war. Ihr Blick fiel einmal mehr auf Jonas' Brusttasche mit der Giraffe. Dasselbe Motiv hatte sie gestern an einer der Türen im Institut gesehen. Ob das zu bedeuten hatte, dass Jonas genauso behandelt wurde wie sie, schoss es ihr durch den Kopf.
»Wohnst du... auch im Institut?« fragte sie ihn und zeigte unsicher auf die kleine Verzierung.
»Na klar«, antwortete dieser gut gelaunt, »wir sind doch insgesamt vier Gruppen! Hast du denn bisher nur die Bienchen kennengelernt?«
»Ja, aber ich bin auch erst seit gestern hier«, gab Mia zurück.
»Aber vielleicht können unsere Gruppen bald mal etwas zusammen machen?« fragte Jonas begeistert, eher an Mariah und Svenja als an Mia gerichtet.
»Vielleicht am Wochenende«, überlegte Mariah. »Heute und morgen haben wir in der Bienchengruppe schon etwas vor, und ihr habt bestimmt auch schon Pläne gemacht.« »Das ist auch richtig so, denke ich«, brachte sich nun Svenja ein. »Mia muss erst einmal die Mädchen in ihrer Gruppe richtig kennenlernen, und dann können wir immer noch etwas mit ihr zusammen machen.«
Die letzten Worte hatten Jonas gegolten, der nun ein wenig enttäuscht wirkte.
»Jetzt müssen wir euch aber erst einmal zurück ins Klassenzimmer bekommen«, meinte Mariah, während sie sich in der Vorhalle und auf dem Hof umsah. Tatsächlich waren die meisten ...