1. Team Weiß: Schöne Bescherung!


    Datum: 23.05.2021, Kategorien: Hausfrauen

    ... zustande und blieb dann einfach stehen. Brennende Kälte erfüllte ihn bis in die Zehen und Fingerspitzen, und das letzte, was sein verschwimmender Blick registrierte, waren zwei weit offene veilchenblaue Augen, deren schwarze Pupillen sich unter dem ekstatischen Verzehren seines Lebensfunkens so weit geöffnet hatten, dass sie wie unendlich tiefe, alles verschlingende Schwarze Löcher aussahen.
    
    Er hörte noch, wie die Elfe brünstig aufschrie.
    
    Dann wurde es dunkel.
    
    ***
    
    - Freitag, 24. Dezember, früher Abend -
    
    Überall auf dem weitläufigen Grundstück arbeiteten Mitglieder des himmlischen SWAT-Teams in effizienter Stille. Ein Engel kümmerte sich um die Rentiere und streichelte ihnen beruhigend über die Köpfe, während er sie aus dem Gespann befreite. Daneben beseitigten zwei andere die Lache aus Glühweinkotze, während weitere nach Hinweisen im Haus suchten oder Spuren beseitigten.
    
    Im Gras lag die kalkweiße Leiche von Bruno Storck, verziert mit kräftigen, roten Spritzern rings um seinen zerfetzten Penis. Daneben saß die Elfe, immer noch nackt und mit um die Knie geschlungenen dünnen Armen, den leeren Blick in die Ferne gerichtet. Sie sah erst auf, als ein großer Engel mit einer kräftigen Statur direkt vor sie hintrat.
    
    „Hallo Gabi!“, sagte sie mit piepsiger Stimme.
    
    „Du weißt, ich mag es nicht, wenn du mich so nennst“, brummte der Engel und rückte das lange Flammenschwert an seiner Seite zurecht. Dann seufzte er tief und ließ seinen Blick über die Szene der ...
    ... Zerstörung schweifen. „Diesmal hast du es echt übertrieben, Aeriel. Diesmal kommst du nicht wieder davon, auch wenn der Chef noch so zart besaitet ist. Dafür sorge ich!“
    
    Damit zog er ein kleines Instrument unter einem Flügel hervor, das aussah wie eine winzige Waage. Er murmelte ein paar Worte, wies mit dem Kinn auf die Elfe, und kniff dann die Augen zusammen, um zu verfolgen, wie sich eine Seite der Waage um eine Haaresbreite senkte.
    
    „Na also! Jetzt stehst Du 53 zu 47 auf der roten Seite!“, meinte er dann mit düsterer Befriedigung. „Die Geschichte mit Atlantis damals, die hat dir der Chef noch als Unfall durchgehen lassen. Und niemand konnte dir nachweisen, dass du in Sarajevo mit dem österreichischen Thronprinz herumgespielt hast. Sogar nach dem Stunt in Australien hast du eine letzte Chance bekommen. Aber heute – heute gibt es keinen Zweifel an deiner Schuld! Oder höre ich irgendwelche Einwände?“
    
    „Nein. Keine Einwände“, flüsterte die Elfe. Dann warf sie einen verächtlichen Blick auf die kalte Leiche neben ihr. „Es ist gut so. Er hat es wirklich verdient.“
    
    „Ich hoffe, das war es wert!“, meinte Gabriel kopfschüttelnd. „Weißt du eigentlich, wie gerne wir jetzt alle droben Weihnachten feiern würden, und wie beschämend es ist, stattdessen hier dein Chaos aufräumen zu müssen?“ Er schnaubte verächtlich. „Die Roten werden heute Abend eine Party in deinem Namen schmeißen, wetten?“
    
    „Ja, vermutlich!“, sagte Aeriel still. Dann trat wieder etwas Leben in ihre Augen. Sie erhob ...
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