Team Weiß: Schöne Bescherung!
Datum: 23.05.2021,
Kategorien:
Hausfrauen
... DHL kein Ergebnis angezeigt hat!“, meinte er versonnen.
Die Elfe kratzte sich am Kopf. „Irgendwo über Bremen hat der GPS-Tracker des Alten mal angesprochen, aber ich glaube, er hat ihn kaputt gemacht. Das war, als er beinahe in diesen Airbus gebrettert wäre. Rudy hätte um ein Haar einen Herzanfall bekommen.“
Sie wies nach vorne. Das vorderste Rentier zuckte hospitalistisch mit dem Kopf hin und her, die Augen rollten und die Nase blinkte so hektisch und rot wie ein vergessenes Warnlicht. Jeder Zoo auf diesem Planeten hätte ihm sofort den Gnadenschuss gegeben.
„Er sieht Flugzeuge nicht mehr rechtzeitig?“, fragte Bruno alarmiert. Falls dies so wäre, dann würde er seine Bonusmeilen künftig nicht mehr in der Weihnachtszeit verbrauchen.
„Doch, eigentlich schon. Trotz des Suffs sieht er noch wie ein Adler. Aber leider hatte er gerade die Augen zu.“
„Geschlafen.“
„Nein... nicht direkt.“ Aeriel fletschte jetzt die Zähne und wirkte plötzlich wie ein zuckriges, weißes Frettchen. „Er hat mich dazu gezwungen, ihm dort oben einen runterzuholen.“ Sie lachte bitter auf. „Im Flug! Weißt du eigentlich, dass sein Sperma Weihnachtsglitzer enthält und nach Tannenbaum riecht? Und dass man das Zeugs auch mit noch so viel Schrubben kaum wieder von den Händen bekommt? Fast so klebrig wie Baumharz!“
„Aha!“ Dies wollte Bruno sich lieber nicht so genau vorstellen. Er spähte heimlich nach den Händen der Kleinen. Da glitzerte nichts. Anscheinend waren sie vorher von dem Linienflug ...
... unterbrochen worden.
„Ja, mit den Frauen, da läuft es schlecht in letzter Zeit, was mein alter Sack?“, rief die Elfe etwas lauter und über die Schulter. Die reglose rote Gestalt reagierte nicht. „Aber das braucht dich ja nicht zu interessieren. Du hast ja deine Ware jetzt“, wandte sie sich wieder an Bruno.
„Ja. Wow!“ Zärtlich fuhr dieser über das Geschenk. „Vielen Dank Aeriel, das rettet mir den Kopf.“
„Schön für dich, Mann!“ Anscheinend hatte das die Elfe an ihre eigene Situation erinnert. Sie lehnte sich mutlos gegen den Schlitten und bohrte missmutig mit den Spitzen ihrer eleganten, weißen Schuhe im gefrorenen Boden.
„Warum bist du beim Weihnachtsmann?“, fragte Bruno sie. „Als Unterstützung?“
„Klar. Der alte Sack kann sich ja kaum noch selbst die Schnürsenkel binden, geschweige denn, so einen Weihnachtsjob ordentlich machen.“ Sie schnaubte wieder. „Sozialarbeit! Ich habe noch sechs Jahre abzusitzen!“
„Äh – warum denn?“
„Hmmm, das ist mir ein wenig... peinlich!“ Nun kicherte das Wesen ganz allerliebst und blinzelte ihn von der Seite an. „Also, früher, da habe ich in der Abteilung „Liebeszauber“ gearbeitet. Amors Pfeile verschossen und so, capisce?“
Bruno nickte automatisch und starrte sie verklärt an.
„Das Problem ist, diese Arbeit lässt einen nicht immer ganz so kühl und professionell, wie das eigentlich notwendig wäre.“ Sie starrte nun versonnen in den Himmel und strich sich mit einer Hand wie zufällig ein, zwei Mal über den Schoß. „Das war vor ein ...