Das große Spiel 02: Der Krönungsball
Datum: 07.01.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... eine große Ehre, Euch kennenlernen zu dürfen. Aber bitte, nennt mich nicht 'Herr'. Ich bin nur ein armer Waisenknabe aus dem Volk."
"Hmmm", sagte sie, leicht verwirrt von ihren Gefühlen. Sie sollte sich doch nur so fühlen, wenn ihr Ehemann ihr schmeichelte. "Das ließe sich aber leicht ändern." Sie wandte sich an Drago. "Die Herrschaft von Sommerbrise ist vor ein paar Jahren an die Krone zurückgefallen. Sie ist nicht groß, aber wunderschön gelegen. Ich muss noch einmal nachlesen, aber mich deucht, sie gehört zu meiner Aussteuer."
"Eure Majestät", keuchte Rigard. "Das wäre zu viel der Ehre."
"Euer Bruder hat mir zu verstehen gegeben, dass es ungehörig ist, ein Geschenk abzulehnen." Sie blickte in Dragos Augen.
Sein Blick war weich, so wie in dem Moment, als sie sich ihm gestern Abend zum ersten Mal ganz hingegeben hatte.
"Ich habe die ganze Zeit überlegt, mein König, was ich Euch als Hochzeitsgeschenk geben könnte."
"Du bist eine verschlagene Intrigantin", flüsterte Drago.
"Eure verschlagene Intrigantin, mein König", flüsterte sie zurück.
"Ich denke", sagte er laut, "die Königin hat recht. Du solltest das Geschenk annehmen."
"A-a-aber, Drago — ich meine: mein König. Ich verstehe nichts vom Herrschen."
"Ist auch nicht nötig", sagte Fiona grinsend. Schön, dass mal jemand anderes als immer nur sie verlegen war. "Du lässt dich dort ab und zu blicken, sagst deinen Pächtern, dass sie ihre Sache gut machen, und verlässt dich darauf, dass dir dein ...
... Statthalter deinen Anteil an der Pacht regelmäßig zukommen lässt. Mein Vater hat den Mann ernannt, als der alte Herr ohne Nachkommen verstorben ist. Du kannst dich auf ihn verlassen."
Die Kapelle spielte einen Tusch.
"Meine Liebe", sagte Drago und deutete eine Verbeugung an. "Ich überlasse dich den vertrauenswürdigen Händen des Herrn von Sommerbrise. Ich sehe dich nach der Tanzrunde." Er wandte sich auf den Fersen um und verschwand zwischen den sich formierenden Tanzpaaren.
Hatte er gerade dem jungen Mann neben ihr verschwörerisch zugeblinzelt?
Sie blickte Rigard an. Der junge Mann hatte die Sache offensichtlich immer noch nicht verdaut. Aber er verbeugte sich formvollendet und streckte seine Hand aus. "E-e-eure Majestät."
Fiona unterdrückte ein Grinsen. "Herr von Sommerbrise."
Er zuckte zusammen. Doch in dem Moment, in dem er ihre Hand in der seinen hatte und seinen Arm um ihre Hüfte legte, war seine Unsicherheit verschwunden. Er hob die Augenbrauen, wie es ihr Tanzlehrer auch immer getan hatte und beider Füße bewegten sich in perfekter Harmonie.
"Ihr seid einsehrguter Tänzer, Herr von Sommerbrise."
"Bitte, eure Majestät, nennt mich Rigard, sonst komme ich noch aus dem Takt."
"Dann lass aber das ständige 'eure Majestät' weg. Wenn du mich nicht beim Vornamen nennen willst, wie wäre es mit 'Herrin'?"
Sein Oberarmmuskel unter ihrer linken Hand zuckte. Er lächelte. "Gerne, meine Herrin."
Klingt auch nicht schlecht. Die ganze Zeit über hatten sich ihre ...