1. Der dritte Versuch


    Datum: 05.07.2021, Kategorien: Romantisch

    ... ich noch machen, also rufe ich aus dem Auto heraus meinen Chef an. Ich erkläre kurz die Lage und dass ich daher morgen nur teilweise am Arbeitsgeschehen teilnehme. Ich kann sein seufzen am Telefon hören: "Du bist bekloppt. Nur Morgen? Morgen und Dienstag kümmerst du dich erstmal um deine Freundin und die Familie. Ich kümmere mich um deine Termine hier. Morgen Nachmittag telefonieren wir noch mal."
    
    "Das ist nicht meine ...", fange ich noch an, aber er hat bereits aufgelegt.
    
    Karin, die die ganze Zeit nervös und betroffen dreinschaut, lächelt auf einmal und auch von hinten höre ich ein kichern. Betty lächelt mich im Spiegel an und kümmert sich dann wieder um ihren Freund. Ich schaue Karin böse an, doch die grinst nur: "Ich habe nichts gesagt."
    
    Wir sind kurz darauf im Krankenhaus und gehen in Richtung Notaufnahme. Wir melden uns und die Schwester bringt uns in einen Raum, in dem wir Carsten schlafend vorfinden. Sie würde jetzt die Ärztin holen.
    
    Ich gehe noch einmal aus dem Raum, um die Toilette zu suchen, und höre auf einmal eine bekannte Stimme erst schreien, dann stöhnen und danach nur noch wimmern. Wolfgang Bremer wird vermutlich gerade verarztet und eine barsche Stimme fährt ihn an: "Und? Tut das weh? Tut mir echt leid, aber ihre Ex-Frau hat auch Schmerzen. Wer immer das hier", ich höre wieder ein stöhnen, jemand hat vermutlich auf eine der beiden schmerzenden Stellen gedrückt, "gemacht hat, wusste, was er tat. Da haben Sie länger was davon, es bleiben aber ...
    ... vermutlich keine dauerhaften Schäden."
    
    Auf dem Weg zurück kommt mir eine etwas ältere Ärztin entgegen und geht kurz vor mit in den Raum mit Carsten und seiner Familie.
    
    Als ich den Raum betrete, schaut sich mich an: "Und sie sind?" Ich stelle mich kurz als Freund der Familie vor und Karin besteht darauf, dass ich hierbleibe.
    
    Sie schaut mich genauer an: "Hatten sie die Idee mit dem kalten Tuch?" Ich nicke: "Erfahrung."
    
    "Das war gut, denn so konnten wir direkt operieren und mussten nicht erst die Schwellung abklingen lassen." Sie schaut Karin an: "Wir operieren ihre Tochter gerade. Sie hat Glück gehabt. Der Kiefer ist nur angebrochen und sie hat zwar lockere Zähne, aber es sieht so aus, dass wir alle retten können. Das Jochbein ist aber gebrochen, das richten wir gerade."
    
    Frank fängt wieder an, zu weinen, und Betty geht mit ihm vor die Tür.
    
    Die Ärztin schaue den beiden hinterher und schaut dann zu Carsten: "Der junge Mann hier hat einen ordentlichen Schock. Wir lassen ihn schlafen und werden morgen früh auf Anraten der Polizei einen Kinderpsychologen kommen lassen, wenn das für Sie ok ist." Karin nickt sofort. "Haben sie sonst noch Fragen? Ihre Tochter und Freundin können sie morgen besuchen und falls sich etwas ändert, melden wir uns bei Ihnen."
    
    Ich schaue zur Tür: "Was machen wir mit Frank?"
    
    Sie lächelt mich an: "Ich glaube, dass bekommt die Freundin des jungen Manns alleine hin." Sie nimmt aber einen Schlüssel in die Hand und geht zu einem Arzneischrank. ...
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