Nur die zweite Wahl
Datum: 06.07.2021,
Kategorien:
Ehebruch
... und in dir abspritzen? Ein Kuckuckskind möchtest du deinem Mann also auch noch unterjubeln. Ja, bist du denn vollkommen verrückt geworden?"
Erst jetzt bemerkt Sonja, dass Gabi angefangen hat zu weinen. Schnell rückt sie an ihre Freundin heran und nimmt sie in den Arm.
"Ich dachte, du magst Peter nicht", flüstert Gabi. "Und so wie du dein Leben lebst, dachte ich, du bringst ein wenig Verständnis für mich auf, dass ich mich um der alten Zeiten willen habe verführen lassen und nur deshalb meinen Mann betrogen habe."
"Meine liebe Gabi, was meinen Lebensstil anbelangt, schlafe ich niemals mit verheirateten Männern. Die sind für mich absolut tabu. Schließlich will ich nicht der Grund sein, warum eine Ehe zerbricht.
Es ist gut, dass du glaubst, dass ich deinen Mann nicht leiden kann. Ich hoffe, er sieht es genauso. Aber es stimmt absolut nicht. Mein Verhalten zu ihm ist nur eine Maskerade. Ich bin deshalb so hochnäsig, arrogant und abweisend zu Peter, weil ich ihn - ganz im Gegenteil - sogar sehr mag und ich mich um unserer Freundschaft willen nicht dem Verdacht aussetzen möchte, ihn verführen zu wollen, falls ich mal - ganz ohne böse Absichten - ein bisschen mehr als nur freundschaftlich nett zu ihm bin. Ich weiß genau, dass ich, solange du seine Ehefrau bist, keine Chance bei ihm habe, so wie jede andere Frau auch nicht den Hauch einer Chance hat. Wenn du ihn allerdings irgendwann einmal freigeben würdest, bin ich die Erste, die vor seiner Wohnungstür steht und ...
... um Einlass bettelt."
Völlig verzweifelt fragt Gabi: "Sag mir, was ich machen soll. Soll ich Peter meinen Fehltritt beichten?"
"Hast du denn vor, Andreas noch einmal wiederzusehen?", will Sonja wissen.
"Nein, aber so definitiv habe ich es Andreas noch nicht gesagt. Ich habe ihm in Aussicht gestellt, dass ich mich wieder bei ihm melden werde ", erklärt Gabi.
"Das heißt, du hast seine Mobilfunknummer. Kennt er denn auch deine und weiß er, wo du wohnst?", fragt Sonja.
"Nein, ich habe sie ihm absichtlich nicht gegeben und er kennt meine Adresse nicht, denn ansonsten wäre er schon längst mal vorstellig geworden", stellt Gabi sachlich fest.
"Tja, wenn das so ist, dann würde ich an deiner Stelle Peter von diesem einmaligen Seitensprung, der absolut keine Konsequenzen für deine Ehe haben sollte, nichts erzählen. Aber das ist kein Rat von mir. Du musst selbst entscheiden, wie du damit umgehst. Weißt du was? Lass uns zusammen noch ein wenig shoppen gehen, dann kommen wir beide hoffentlich wieder auf fröhlichere Gedanken", beendet Sonja dieses Gesprächsthema, legt einen 10 € Schein auf den Tisch, zieht ihre Freundin hoch, hakt sich bei ihr ein und sie verlassen die Bar.
Als Gabi gegen halb sieben vor ihrem Haus vorfährt, ist sie sich sicher, dass sie Peter nichts von ihrem Seitensprung erzählen wird. Während der Rückfahrt mit der U-Bahn hat sie für sich alle Vor- und Nachteile abgewogen und obwohl ihr Herz mehr für Andreas geschlagen hatte, will sie an ihrer Ehe ...