Nur die zweite Wahl
Datum: 06.07.2021,
Kategorien:
Ehebruch
... Ferienhaus genügend Zeit, entweder zu dritt oder hoffentlich zu viert, zu beratschlagen, wie es zukünftig weitergehen soll. Bitte packt schon einmal eure Sachen. Wir frühstücken um sieben. Wenn ihr wollt, kommt ihr, wenn eure Mutter und Andreas gleich weggefahren sind, noch mal runter und wir können reden. Ich würde mich sehr darüber freuen. Ihr wisst, ich bin immer für euch da."
Die beiden Jugendlichen sehen, dass ihrem Vater Tränen übers Gesicht laufen. Sie erkennen, dass er emotional verletzt ist, spüren aber auch seine Stärke. Dass er weint, empfinden sie nicht als Schwäche. Ganz im Gegenteil, es zeigt ihnen, wie sehr er seine Frau, ihre Mutter liebt und wie sehr es ihn schmerzt, dass sie diesen geliebten Menschen vielleicht verlieren. Doch er muss sich fremden Zwängen beugen. Sie wissen, er wird die Situation in ihrem Sinne regeln.
Der jüngere der beiden hat sich als erster gefasst. Er geht auf seine Mutter zu und fragt sie mit kindlicher Unschuld: "Mama, liebst du Papa und uns nicht mehr? War ich böse zu dir? Dann entschuldige bitte, ich wollte das nicht. Ich liebe dich doch."
Gabi kann darauf nicht antworten, denn sie weint heftig und hält beide Hände vor ihr Gesicht, den Kopf tief gesenkt.
Der ältere Sohn tritt vor und streichelt seiner Mutter sanft über ihr Haar, sagt ihr dabei, dass sie immer seine Mutter sein wird und er sie über alles lieben würde. Dann legt er seine Hand auf die Schulter seines Bruders und sagt leise zu ihm: "Lass uns nach oben ...
... gehen. Wir stören hier nur." Dabei schaut er Andreas mit Verachtung an.
Nachdem ihre Söhne wieder gegangen sind, wendet sich Peter an seine Frau: "Wir fahren morgen um Punkt acht los. Wenn du spätestens dann da bist und es auch willst, dann ist auch ein Platz für dich im Auto. Wenn du nicht kommen solltest, dann gibt es allerdings für dich auch kein Zurück und mit deiner Familie kein gemeinsames wir mehr."
Andreas unterbricht Peter: "Das ist ja wohl das Schäbigste, was ich je gesehen und gehört habe. Mit deinen Kindern versuchst du Gabi unter Druck zu setzen? Wie Scheiße ist das denn?"
"Halt deinen Mund!", schreit Peter seinen Nebenbuhler an. "Was hast du denn in deinem Leben schon erreicht, außer Frauen flach zu legen und Geld zu machen. Hast du jemals eine vertrauensvolle Beziehung gehabt, hast du jemals Verantwortung für eine Partnerin, für eigene Kinder oder gar für eine Familie übernommen? Nein, ganz im Gegenteil, du hast heute vielleicht eine Familie und eine Ehe zerstört und, wenn das wirklich so sein sollte, wahrscheinlich auch nicht zum ersten Mal!"
Er schaut seine Frau an. "Gabi, ich bitte dich zu überlegen, ob die Qualität einer Partnerschaft wirklich nur durch den Sex als bestimmenden Faktor definiert wird oder ob nicht andere Faktoren dafür besser geeignet sind. Für mich ist es eine gute Partnerschaft, eine gute Ehe, wenn diese nachhaltig auf Vertrauen, Liebe, Verständnis und, wenn nötig, auch auf Vergebung und Verzeihung aufgebaut ist. Sind nicht diese ...