1. Nur die zweite Wahl


    Datum: 06.07.2021, Kategorien: Ehebruch

    ... sauer, dass sie solch einen Streit überhaupt aufkommen ließ. Peter gab ihr doch alle Freiheiten, die sie haben wollte, wenn sie sich im Gegenzug nur ein wenig mehr in ihre Ehe, in ihr gemeinsames Leben einbringen würde. Eigentlich wollte er, dass sie mehr Zeit mit ihm verbringen sollte. Sie wusste, ein Anruf von ihr würde genügen, und er würde sofort seine laufende Arbeit einem seiner Mitarbeiter übergeben und zu ihr kommen. Peter hatte von Anfang an seinen Mitarbeitern Verantwortung und Kompetenzen übertragen. Sie waren demzufolge motiviert und wurden auch monetär am Unternehmenserfolg beteiligt. So hatte es Peter erreicht, dass er sich problemlos aus dem Tagesgeschäft der Agentur ausklinken konnte.
    
    Jetztzeit.
    
    Gabi wartet auf dem Ahrensburger Bahnsteig auf die U1, die sie zum Hamburger Hauptbahnhof und damit in die Innenstadt bringen wird.
    
    Während der Fahrt dorthin hat sie sich mit Sonja gegen 16 Uhr 30 in der Bar "Le Roi de Paris" verabredet. Somit bleiben ihr gut zwei Stunden, um sich mit einer Shopping Tour etwas abzureagieren. Gabi nimmt sich wieder einmal vor, ihren Mann nicht so zu vernachlässigen und beschließt, heute Abend mit ihm schönen Versöhnungs-Sex zu haben. Sie stellt sich vor, wie sie dazu ihren Ehemann, nur mit den sündhaft teuren High Heels bekleidet, die sie gleich kaufen wird, verführen wird.
    
    Gut gelaunt verlässt sie kurz nach 2 Uhr den Bahnhof und will überirdisch in die Einkaufsstraße der Stadt, die Mönckebergstraße, gehen. Auf dem Weg zur ...
    ... Fußgängerampel sieht sie dort eine Schar von Asiatinnen stehen, jede so um einen Meter 50 lang. Und aus diesem Menschenpulk ragt ein Mann hervor, im Verhältnis zu den Asiatinnen ein Hüne. Gabi muss ob dieses Anblicks ein wenig schmunzeln. Dann schaut sie sich den Mann genauer an. Sie kann ihn derzeit nur von hinten sehen. Er trägt einen dunklen Nadelstreifenanzug und zieht einen kleinen Trolley hinter sich her. Offensichtlich ein Banker oder Geschäftsmann auf Dienstreise, stellt sie sich vor.
    
    Sie kann nicht von diesem Mann wegsehen. Mit jedem Blick, den sie auf ihn wirft, verlangsamt sich ihr Schritt, bis sie stehen bleibt. Da, jetzt wendet der Mann seinen Kopf und sie kann sein Gesicht im Profil sehen.
    
    "Er ist es", schreit es in ihrem Gehirn. Ihr Puls beschleunigt sich, ihr Atem wird schneller. Jetzt nur nicht hyperventilieren oder gar ohnmächtig werden. Sie zittert ein wenig und kann ihren Blick nicht von diesem Mann abwenden. Es muss Andreas sein. Was soll sie machen? Schnell spielt sie in Gedanken die zwei Optionen durch, die für sie die offensichtlichsten sind: Weggehen, ohne dass er sie sieht und ohne ihn zu begrüßen oder ihn begrüßen, um sich dann sofort wieder zu verabschieden. Sie weiß, Andreas ist toxisch für sie - und für ihre Ehe.
    
    Sie schließt die Augen und formuliert in Gedanken ihren Entschluss, Andreas nicht anzusprechen und unerkannt das Weite zu suchen, als plötzlich ein Schatten auf sie fällt. Sie hört eine gut klingende, männliche Stimme, die sie ...
«12...678...31»