Nur die zweite Wahl
Datum: 06.07.2021,
Kategorien:
Ehebruch
... fragt: "Bist du es, Gabi?"
Sie öffnet die Augen und schaut an dem Mann empor, bis sie sein Gesicht sieht. Sie bringt nur zwei Worte heraus: "Andreas, du?"
"Ja, ich bin's", antwortet er und zieht sie zu sich heran. Sie umarmen sich freundschaftlich. Dann löst er die Umarmung, sodass er in ihr Gesicht sehen kann und gibt ihr schnell einen Kuss auf den Mund.
Der flüchtige Kuss brennt auf Gabis Lippen. Sekundenlang kann sie ihn noch spüren. Unwillkürlich fährt sie sich mit ihrer Zunge über ihre Lippen.
"Mensch, Gabi, lass dich ansehen. Wie lange ist es her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben?"
"18 Jahre", beantwortet Gabi die eigentlich rhetorisch gestellte Frage auch noch viel zu schnell.
"Zu lange also. Du hast doch ein wenig Zeit?", fragt Andreas sie. "Komm, ich bringe noch schnell mein Gepäck ins Steinbach Inn, und vielleicht kann ich schon mein Zimmer beziehen, und dann gehen wir beiden Hübschen in ein Café und du erzählst mir, wie es dir ergangen ist. Mein Hotel ist gleich da vorne", schließt Andreas und zeigt auf ein Gebäude in etwa 100 Meter Entfernung.
Gabi kennt das Hotel Steinbach Inn. Es ist ein Fünf-Sterne-Hotel und eine der ersten Adressen in Hamburg. Andreas scheint es nicht so schlecht zu gehen, sind ihre Gedanken.
Er nimmt Gabi an die Hand und wie ein Liebespaar gehen sie händchenhaltend zum Hotel, dabei viel und laut lachend.
In der Lobby bleibt sie in der Nähe der Aufzüge stehen und sieht Andreas zu, wie er eincheckt. Sie ist ...
... immer noch aufgeregt. Ihr Ex-Verlobter hat sich aber auch kein bisschen verändert. Er ist immer noch so agil, so kraftvoll wie früher und seine männliche Ausstrahlung, sein Lächeln, seine Stimme sind für sie reine Aphrodisiaka. Sie schaut ihm zu, wie er seine Schlüsselkarte entgegennimmt und seinen Koffer hinter sich herziehend zu ihr geht. Dabei strahlt er sie den ganzen Weg über an.
"Wir haben Glück", sagt er mit einem spitzbübischen Lächeln. "Ich kann meine Suite schon beziehen. Lass uns noch schnell den Koffer aufs Zimmer bringen. Dann kann ich mich auch noch ein wenig frisch machen. Kommst du mit?"
Gabi weiß, dass dies eigentlich keine Frage, sondern eine Aufforderung zu mehr ist.
"Natürlich", bestätigt sie ihm und sie ahnt, nein, sie weiß, was dies bedeutet.
Im Aufzug schauen sich die beiden verliebt in die Augen. Sie sagen nichts, schauen sich nur an. Gabis Gedanken drehen sich im Kreis. Eigentlich ist es nur einer: Mach jetzt keinen Blödsinn, geh nicht mit ihm aufs Zimmer.
Dann hält der Aufzug unerwartet und ein Mann steigt zu, der auf den Knopf für die Lobby drückt.
Andreas weist den "Störenfried" unfreundlich darauf hin, dass der Aufzug nach oben fährt und nicht in die Lobby. Der Mann ist eingeschüchtert und nickt nur. Gabi hingegen bekommt eine Gänsehaut ob der Dominanz, die Andreas ausstrahlt.
Drei Stockwerke höher steigen die beiden aus. Schnell haben sie die richtige Zimmernummer gefunden. Andreas öffnet die Tür und lässt Gabi an ihm vorbei ...