Another true story oder Wie es hätte kommen können
Datum: 08.07.2021,
Kategorien:
Ehebruch
... führte das Leben mit Pferden und einem großen Hof, das sie sich immer gewünscht hatte und versicherte mir durchaus des Öfteren, dass sie mich liebte und mit mir glücklich war. Und außerdem war es wie gesagt zwanzig Jahre her, dass die beiden Kontakt miteinander gehabt hatten. Es bestand für mich kein Grund, daran zu zweifeln, denn bisher war meine Frau immer ehrlich zu mir gewesen.
Je näher der Freitag kam, desto mulmiger wurde mir allerdings. Ich hatte auf einmal ein ganz komisches Gefühl in der Magengegend, für das es eigentlich keine Veranlassung gab. Aber es war nun einmal da und verschwand auch nicht, als Uwe dann plötzlich vor der Tür stand.
Ich hatte ihn damals ausschließlich auf Fotos und nur einmal in Natura gesehen, als er zu einem Zeitpunkt, als Ines schon bei mir eingezogen war, überraschend zu uns gekommen war, um noch einmal mit ihr zu reden und zu versuchen, sie zurückzugewinnen. Sie war seinem Wunsche folgend mit ihm spazieren gegangen, aber gegenüber seinen Annäherungsversuchen standhaft geblieben, wie sie mir danach versicherte.
Mir war nie ganz klar gewesen, wieso sich mich ihm gegenüber bevorzugt hatte. Gut, er hatte sie mehrfach betrogen uns sogar eine ihrer Kommilitoninnen während ihres Abschlussballes auf der Toilette gefickt, wie später herauskam, obwohl er als Ines Begleiter dorthin gegangen war. Andererseits überragte er mich fast um einen halben Kopf, war athletisch, muskulös, durchtrainiert und gutaussehend. Und hatte sich das alles über ...
... die Jahre erhalten, musste ich zu meinem Leidwesen einräumen als ich sah, wie meine Frau ihren Exlover stürmisch umarmte und die Begrüßung gar kein Ende nehmen wollte.
Ich stand etwas verloren in meiner Kochschürze daneben und fürchtete schon den Hanswurst abzugeben. Vor allem, als Uwe mir die Hand gab und so fest zudrückte als hatte er vor, mir die Finger zu brechen. Späte Rache dafür, dass ich ihm damals Ines ausgespannt hatte?
Aber als ich den Wein begutachtete, den er mir als Gastgeschenk überreichte, musste ich innerlich grinsen. Die Plörre hätte ich nicht einmal mit spitzen Fingern angefasst und Ines sicherlich ins Glas zurückgespuckt, so verfeinert ihr Geschmack dank meiner exzellenten Auswahl gerade in dieser Beziehung mittlerweile war. Außerdem trug einen fadenscheinigen Anzug, der vielleicht einmal vor zehn Jahren modern gewesen war und der uralte Peugot, den er vor unserer Tür geparkt hatte, schien kurz vor dem Auseinanderfallen zu sein.
Ines hakte unseren Gast unter und führte ihn ins Esszimmer, während ich in der angrenzenden Küche verschwand. Durch die offene Tür hörte ich die beiden angeregt Plaudern, auch wenn ich nur selten ein Wort verstehen konnte. Außerdem war ich mit der Zubereitung von Foie Gras als Vorspeise, Coq au Vin als Hauptgericht und Schokoladen-Tarte als Dessert beschäftigt. Dazu hatte ich einen 2005er Pomerol herausgesucht, der von dem mitgebrachten Wein so weit entfernt war, wie die Erde vom Zentrum der Milchstraße.
Die Kocherei ...