1. Another true story oder Wie es hätte kommen können


    Datum: 08.07.2021, Kategorien: Ehebruch

    ... ihn gebeten, das zu tun. Ich habe dir zwanzig Jahre gehört, ihm schenke ich die eine Woche. In der will ich seine Frau sein und nicht die deine. Kannst du das nicht verstehen? Sei doch ihm und mir gegenüber einfach einmal etwas großzügig. Wie auch immer, akzeptiere es oder lass es, ganz wie du willst. Aber an meinem Entschluss wird sich nichts ändern. Ich nehme mir die Zeit frei, um sie mit Uwe verbringen zu können. Danach kann von mir aus alles wieder so sein wie bisher, und vielleicht sehe ich ihn nie wieder. Meinst du nicht, dass du damit leben kannst?«
    
    Mit Sicherheit nicht, hätte ich meiner Frau am liebsten entgegengeschleudert, biß mir aber im letzten Moment auf die Zunge. Denn in mir reifte bereits ein Plan, und um den umzusetzen, würde ich genau diese Zeit brauchen. Gute Miene zum bösen Spiel zu machen, dazu konnte ich mich allerdings nicht überwinden. So sagte ich einfach gar nichts und sah Ines nur wortlos an.
    
    Der wurde das nach einiger Zeit offenbar zu viel und sie erhob sich.
    
    »Ich würde es zu schätzen wissen, wenn du Uwe und mir in dieser Woche das Schlafzimmer überlässt. Ich will nicht zu ihm ins Gästehaus ziehen. Das würde von unseren Angestellten und Reitern sicher bemerkt werden und nur Fragen aufwerfen. Einverstanden? Und, was ...
    ... kochst du uns denn heute Schönes? Uwe und ich haben einen Bärenhunger.«
    
    Ich dachte, mich trat ein Pferd, als ich die letzte Frage vernahm. Jetzt war es aber wirklich genug.
    
    »Sag mal, du hast sie wohl nicht mehr alle?«, schrie ich meine Frau an. »Ich bin doch nicht euer Hausboy! Wenn dein Lover etwas zu Essen haben will, stell dich gefälligst selber in die Küche. Aber mehr als ein Spiegelei bekommst du ja nicht fertig, und selbst das brennt dir regelmäßig an. Und glaub mir, über die Angelegenheit ist das letzte Wort noch nicht gesprochen! Wenn du denkst, ich nehme das einfach so hin, wie du dir das ausgedacht hast, dann hast du dich gewaltig geirrt.«
    
    Der Blick meiner Frau wurde irgendwie traurig.
    
    »Schade, Michael. Ich hatte gedacht, du bist souveräner. Es würde dir nicht gut bekommen, gehst du gegen Uwe vor. In dieser Woche stehe ich auf seiner Seite. Und wenn du danach die Scheidung willst, überlege es dir gut. Der Betrieb läuft nur mit uns beiden, und nicht nur ich, auch du würdest alles verlieren.«
    
    Mit diesen Worten drehte Ines sich um, und gleich darauf fiel die Tür hinter ihr ins Schloss. Ich war wieder allein und konnte meinen Gedanken nachhängen. Doch lange hielt es mich nicht auf dem Sofa, denn es gab viel zu tun.
    
    Fortsetzung folgt. 
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