Das perfekte Geheimnis
Datum: 10.07.2021,
Kategorien:
Hausfrauen
... zuletzt in Mexiko, gearbeitet. Insofern spreche ich auch gut Spanisch. Wenn du nicht weißt, was ein Militärattaché ist, lass es mich so erklären: Ich war in deutschen Auslandsvertretungen zuständig für militärische Belange, meist Rüstungsfragen, und besaß Diplomatenstatus. Aber das ist lange her, denn ich bin jetzt seit vier Jahren im Ruhestand."
Christina hakte an dieser Stelle ein. „Entschuldige, wenn ich mit meinen Fragen zu direkt sein sollte. Ich bin nicht beleidigt, wenn du mir sagst, dass mich, was dich betrifft, nicht alles angeht."
„Was willst du denn wissen?", fragte der alte Mann.
„Mich interessiert sehr, wie du den schmerzlichen Verlust deiner Frau verarbeitet hast. Ich kann mir vorstellen, dass es in deinem Alter noch schwieriger ist, sein Leben allein umzustellen und zu meistern. Sicherlich hattet ihr Pläne, wie ihr eurer Lebensfreizeitphase verbringen wollte.
„Christina, die sind wirklich sehr persönliche Themen, die du mit mir besprechen möchtest. Das mache ich nicht, denn dazu kenne ich dich noch nicht genug, um dir meine traurigsten Gedanken anvertrauen zu können. Ich kann dir nur so viel sagen, dass ich allein lebe, da ich mich nicht aktiv um eine Frau bemüht habe, noch bemühen werde. Ich weiß, dass mit jedem zusätzlichen Lebensjahr für mich die Chance auf eine neue Partnerschaft geringer wird. Aber ich bin auch nicht gewillt, mich auf die erstbeste Frau einzulassen", schloss Wolfgang seine Antwort.
„Wolfgang, ich danke dir für deine klaren ...
... Worte. Ich bin mir sicher, wir werden hier in Mexiko noch viel Zeit miteinander verbringen, sodass du dich von meiner Loyalität und Integrität selbst überzeugen kannst."
Die beiden frühstückten und sprachen noch eine knappe Stunde. Da Wolfgang Mexiko-Stadt aufgrund seiner früheren beruflichen Tätigkeit gut kannte, führte er Christina wie ein Fremdenführer durch die für sie fremde Stadt. Sie unterhielten sich prächtig, lachten, scherzten.
Beim Abendessen teilten sie sich wieder einen Tisch. Anschließend besuchten sie noch die Hotelbar, und redeten bis fast Mitternacht. In der ganzen Zeit hatte Wolfgang sie kein einziges Mal berührt, noch hatte er versucht, mit ihr zu flirten. Er verhielt sich wie ein väterlicher Freund. Christina könnte vom Alter her seine Tochter sein, eine Tochter, die er nie hatte. Als sie den Abend beendet hatten, fuhren sie gemeinsam mit dem Aufzug zu ihren Etagen hoch. Wolfgang bewohnte ein Zimmer ein Stockwerk höher als sie, so dass er sich, als der Aufzug auf ihrer Etage anhielt, schon von ihr verabschiedete, ohne Umarmung oder gar einen Kuss. Da sie am nächsten Tag ihre erste Etappe zurücklegen würden, verabredeten sie sich zeitig für neun Uhr zum Frühstück. Nachdem sich die Aufzugstür vor Wolfgang geschlossen hatte, ging Christina zu ihrem Zimmer. Auf dem Weg dorthin dachte Christina über ihn nach. Es kam ihr vor, als ob sie den Abend mit ihrem Verlobten verbracht hätte, statt mit Wolfgang. Die beiden Männer hätten Brüder sein können, so sehr ...