Das perfekte Geheimnis
Datum: 10.07.2021,
Kategorien:
Hausfrauen
... noch über Alltäglichkeiten des Lebens, bis Christina gegen zwei Uhr morgens zu Wolfgang sagte, dass sie jetzt ihren Verlobten anrufen möchte. Sie hatte Angst vor dem Telefonat, denn sie konnte sich vorstellen, dass Jürgen ihr Handeln nicht gutheißen wird. Sie zog sich den Bademantel über, und ging in ihr Zimmer. Sie wollte nicht, dass Wolfgang Zeuge ihres Telefonates würde. Sie wählte Jürgens Rufnummer und hörte das Freizeichen.
Christina informiert ihren Verlobten über ihren Seitensprung
„Hallo, mein Schatz", begrüßte sie Jürgen, als dieser sich meldete. „Selber hallo", erwiderte er. „Bei dir muss es doch schon weit nach Mitternacht sein. So spät hast du noch nie angerufen. Alles in Ordnung bei dir?"
„Ja, ich denke schon", entgegnete Christina. Jürgen ließ sie nicht weiterreden. „Ich entschuldige mich für das, was ich gestern über deinen Lebensretter gesagt habe. Du hattest Recht. Ich habe keine Veranlassung, ihn schlechtzureden."
Jetzt schnitt sie ihm das Wort ab. „Über Wolfgang muss ich mit dir reden. Es tut mir leid, dir sagen zu müssen, dass ich heute mit Wolfgang geschlafen habe. Alles ging dabei von mir aus. Ich habe ihn verführt, weil ich überzeugt war, damit meine Schuld begleichen zu können. Ich glaube nicht, dass ich ihn auch noch die nächsten Tage bis zum Rückflug vögeln werde. Aber unabhängig davon ist nach dem Urlaub definitiv Schluss mit ihm. Versprochen. Ich werde ihn dann nie wieder sehen, oder mit ihm Kontakt haben. Dann ist diese kurze Episode ...
... in meinem Leben vorbei, und du wirst mich danach für immer exklusiv haben, wenn du mich dann noch möchtest", führte Christina in einem ruhigen Ton aus und ergänzte: „Ich könnte es verstehen, wenn du unsere Verlobung auflöst. Ich habe dich vor vollendete Tatsachen gestellt, und es ist allein meine Schuld. Es ist passiert, und lässt sich auch nicht mehr rückgängig machen. Ich bereue es nicht. Ich werde mich nicht damit herausreden, dass wir ja noch nicht verheiratet sind, und ich deshalb keinen Ehebruch begangen habe. Das ist Unsinn. Du bist in meinen Gedanken und in meinem Herzen mein Ehemann, und ich war dir untreu. Es tut mir leid, dass ich dir diese seelischen Schmerzen bereitet habe, aber ich musste es dir sagen, denn ich will unsere Ehe, die ich immer noch aus vollem Herzen möchte, nicht mit einer Lüge beginnen."
Jürgen schwieg fast eine halbe Minute lang. Dann erwiderte er: „Das ist harter Tobak, was du mir gerade erzählt hast. Das muss ich erst einmal verdauen. Du bist wie immer so korrekt und geradeaus in dem, was du tust und sagst. Die Beichte deines Betruges hörte sich aus deinem Mund an wie der Erlebnisbericht eines Kaffeekränzchens. Nein, das ist falsch. Du wolltest gar nicht beichten, denn du hast mich überhaupt nicht um Verzeihung gebeten. Du wolltest nur dein Gewissen erleichtern, und es mir als Faktum berichten. Manchmal wünschte ich, du wärst diplomatischer. Was weiß dieser Mann über uns? Redest du mit ihm über uns? Hast du ihm schon unsere persönlichsten ...