Das perfekte Geheimnis
Datum: 10.07.2021,
Kategorien:
Hausfrauen
... Geheimnisse anvertraut?"
Christina antwortete sofort mit bestimmender Stimme: „Nein, Jürgen, er weiß nur, dass du mein Verlobter bist. Ich habe nichts über uns erzählt und werde ihm auch zukünftig nichts über uns erzählen. Er hat auch nicht danach gefragt. Es gibt eine klare Grenze zwischen dir und ihm, in der nur ich auf der Grenzlinie stehe."
Jürgen kommentierte Christinas Aussage sofort: „Christina, ich kenne dich als eine intelligente und entschlussfreudige Frau, die weiß, was sie will, und es bei Bedarf auch umsetzen bzw. durchsetzen kann. Wir haben vor einigen Jahren mal über den Spruch ‚Eine Frau beginnt eine Affäre, weil sie es will, ein Mann, weil er es kann' gelacht, ihn aber für zutreffend erachtet. Ich gebe Wolfgang keine Schuld, denn ich entnehme deinen Aussagen, dass er eigentlich keine andere Chance hatte, als dich zu ficken. Warum? Einzig allein, weil du es so wolltest. Du wolltest ihn und du hast ihn gefickt. Wahrscheinlich wirst du ihn auch noch weiter ficken. Warum solltest du denn jetzt damit aufhören? Einmal oder zweimal oder x-mal ist dann für dich auch kein Unterschied mehr.
Ich weiß im Moment nicht, wie ich auf deinen Verrat reagieren werde. Ich weiß nicht, ob ich dich am dreißigsten noch vom Flughafen abholen werde, oder ich meine Sachen schon aus deiner Wohnung entfernt, und deine, die in meiner Wohnung deponiert waren, dir zurückgebracht habe. Ich brauche Zeit, die Erkenntnis, dass du mir untreu warst und sein wirst, sacken zu lassen, und ...
... meine Gefühle und Gedanken dazu zu ordnen. Ich hoffe, du hattest nur eine kurze Affäre und kein Verhältnis mit ihm, wenn du wieder zurück bist. Oder haben sich bereits tiefere Gefühle zwischen dir und Wolfgang entwickelt? Sei in diesem Punkt absolut ehrlich zu mir. Falls du ihn lieben solltest, wäre unsere Verlobung sofort beendet", konstatiert Jürgen traurig.
„Nein, mein Schatz, ich hege keine tieferen Gefühle für Wolfgang. Momentan ist er ein sehr guter Freund, dem ich eine gewisse Sonderbehandlung zugestanden habe, und du hast Recht mit deiner Vermutung, auch wahrscheinlich noch weiter zugestehen werde. Am Ende des Urlaubs, wenn wir wieder in Deutschland sind, werden wir uns trennen, und ich werde keinen Kontakt mehr mit ihm haben", stellte Christina klar.
„Du bist so schonungslos offen. Es bringt wohl nichts, wenn ich dich auffordere, sofort mit deinem Liebhaber Schluss zu machen, und vorzeitig zu mir nach Hause zu fliegen?", fragte Jürgen.
„Nein, Jürgen, das bringt nichts. Ich habe meinen Entschluss gefasst, mit Wolfgang den restlichen Urlaub zu verbringen. Dann, in zwei Wochen, werde ich mit ihm nur drei Wochen zusammen gewesen sein. Mit dir werde ich anschließend den Rest meines Lebens verbringen. Darauf kannst du dich verlassen!"
Jürgen glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Was war in seine Verlobte gefahren? Wurde sie von dem Typen einer Gehirnwäsche unterzogen? Oder war das eine Abart des Stockholm Syndroms, von der er bislang noch nichts gehört hatte? ...