Das perfekte Geheimnis
Datum: 10.07.2021,
Kategorien:
Hausfrauen
... vibrierte Jürgens Telefon. „Na endlich", rief Christina aus und ging zum Tisch, nahm sein Telefon mit dem Verweis, dass heute Abend alles öffentlich wäre, in die Hand und las die WhatsApp Nachricht laut vor: „Hallo Jürgen, mein starker Hengst! Bleibt es bei unserem Treffen nächsten Mittwoch? Ich will dich in mir spüren. Pass auf, dass Christina nichts merkt. In Liebe. A."
Jürgen wurde weiß im Gesicht. Stotternd beteuerte er nach etlichen Sekunden des Schweigens: „Das ist nicht für mich. Ich kenne keine A. Das musst du mir glauben, Christina. "
Christina schüttelte den Kopf. Sie sah Jürgen an, und meinte zornig: „Und woher kennt sie dann deinen Namen?"
„Ich weiß es nicht", beteuerte Jürgen seine Unschuld. Die Situation schien verfahren zu sein.
„Darf ich mal die Nachricht sehen?", bat Axel. Christina gab ihm das Telefon. Alle schauten ihn an, als er plötzlich anfing zu lachen. Axel kannte die Absendernummer.
„Hey, hallo, Frieden! Es ist alles harmlos!", sagte er ziemlich laut, und versuchte so die Wogen zwischen Jürgen und Christina zu glätten. Er rief nach seinen Söhnen, die auch schnell angelaufen kamen. Sie wirkten aufgeregt und schuldbewusst.
Axel erklärte ihnen, dass Jürgen gerade eine WhatsApp erhalten hätte, die nahelegt, dass er seine Ehefrau betrügt. Christina wollte sich deshalb schon von Jürgen scheiden lassen. Er aber würde die Telefonnummer des Absenders kennen. Er sah seine Söhne böse an, und fuhr fort: „Oder habt ihr uns etwas zu sagen, was ...
... Licht in diese schreckliche Situation bringen könnte?"
Die Kinder wurden hibbelig. Jeder merkte ihnen ihr schlechtes Gewissen an. Dennoch stritten sie alles ab. Als sie keine Antwort darauf geben konnten, warum die Nachricht von ihrem Handy aus verschickt worden war, gestand Achim: „Ich war es. Ich wollte nur einen kleinen Scherz machen. Christina hat doch von dem Theaterstück erzählt, und was dort für Mitteilungen versandt worden waren. Ihr wolltet uns doch nicht mitspielen lassen. Also fand ich es eine lustige Idee, Jürgen eine solche Nachricht zu schicken. Es sollte doch nur ein Scherz sein. Es tut mir leid. Bitte glaube mir."
Bärbel schaltete sich ein und befahl beiden Kindern, ihre Handys abzugeben. Moritz schimpfte, dass er doch nichts gemacht hätte, und fragte, warum er denn sein Mobiltelefon auch abgeben müsste.
„Erstens, weil du gewusst hast, was dein Bruder ausgeheckt hat. Zweitens, weil du ihn nicht aufgehalten hast. Und drittens, weil ich es sage", beendete Bärbel, ganz die Mutter, die Diskussion.
Nachdem sie die beiden Telefone entgegengenommen hatte, trollten sich die Kinder missmutig in ihre Zimmer.
Christina entschuldigte sich bei Jürgen, dass sie ihn verdächtigt hatte. Die Freunde zweifelten allerdings daran, dass es Christina mit der Verdächtigung wirklich ernst gewesen wäre. Schließlich waren Jürgen und Christina noch nicht einmal ein halbes Jahr verheiratet, und Jürgen war in ihren Augen nicht der Typ, der fremdgeht.
Während des Abendessens ...