1. Unter Verdacht - Sex & Crime


    Datum: 19.07.2021, Kategorien: Romantisch

    ... angekreuzten Sachen bitte demnächst durcharbeiten, möglichst nächste Woche, dann haben wir jetzt frei". "Eine Bedingung habe ich aber noch". "Ich sagte doch schon, das übernimmt meine Kanzlei". "Nein, das meine ich nicht. Also für ein nettes Zusammensein müssen wir aber zum Du übergehen". "Ohh, gerne". Sie winkte den Kellner ran, der auch prompt kam. "Bitte zwei doppelte", sagte sie. Oha, die ging aber ran. "Sie müssen mich auch nicht zwingend küssen", sagte ich. Es geht auch so". "Na gut", sagte sie, und wirkte fast ein wenig enttäuscht.
    
    Der Schnaps kam. "Ben", sagte ich. "Marlies". "Auf das Du". Wir kippten beide den Inhalt der Gläser hinunter - und schüttelten uns. "Na Ben", sagte sie. "Das hättest du vor zwei Monaten auch nicht gedacht, dass du dich scheiden lassen willst, oder"? "Nicht so fest. Aber ich hatte schon darüber sinniert. Nur aus Bequemlichkeit bleibt man ja meistens in solchen Beziehungen". "Wohl wahr". "Wie lange hielt es denn eigentlich"? "32 Jahre". "Ohh, das ist aber lange". Sie nippte an ihrem Weinglas. "Und, wie war es bei dir"? "Eigentlich möchte ich da nicht so gerne drüber reden". "Hat es mit deiner Schwester zu tun? Beim letzten mal, da bei... ". "Nein"! "Doch"! "Nein"! "Doch! Hast du sie mit deinem Mann im Bett erwischt"? Sie seufzte. "Na gut, du gibst ja doch keine Ruhe. Nein, es war nicht meine Schwester. Es war eine Freundin. Nicht die beste Freundin, aber eine Freundin". "Ja ja, die Hormone. Ist ein sehr häufiger Grund, oder"? "Ziemlich ...
    ... oft, ja, steht zumindest weit oben". Sie schaute in die Runde. "Ach, diese vielen Paare. Und die meisten sehen ziemlich glücklich aus". "Das sind alles Verbrecher und Verbrechensopfer".
    
    Sie schaute mich jetzt ziemlich bedröppelt an. "Wie meinst du denn das? Ich verstehe nicht...". Ich streckte meinen Arm aus und berührte den ihren. "So, jetzt bin ich auch ein Verbrecher. Ich bin übergriffig geworden". "Na so schlimm war es ja nun nicht...". "Das sehe ich, aber prinzipiell war es ein Übergriff. Nur weil wir so etwas als normal oder wenig schlimm empfinden, gehen wir darüber hinweg. Und alle, sie, sie, unser Kellner, du, ich, uns alle würde es gar nicht geben, wenn nicht früher irgendeiner übergriffig geworden wäre. Auch Verbalübergriffigkeit gibt es ja. Verrückt, oder"? "Ich muss sagen, da habe ich noch gar nicht groß drüber nachgedacht". "Weil es für die meisten kaum eine Rolle spielt. Aber in einigen Ländern geht es in eine recht strenge Richtung. Skandinavische Länder zum Beispiel". "Ja, davon habe ich gehört". "Strenggenommen haben die mir wohl das Leben gerettet". "Jetzt machst du mich aber neugierig". "Es gab den Fall Julian Assange. Also, gibt es immer noch". "Ja, ich habe auch davon gehört. Aber nur am Rande". "Man hat die Justiz auf ihn gehetzt, weil er mit einer Person, die das nicht wollte, Sex ohne Kondom hatte. Anfangs wollte sie nur mit, aber er hat sie gedrängt ohne".
    
    "Aber was hat das mit dir zu tun"? "Ganz viel. Ich war ja bei dieser Halide. Da war es auch ...
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