1. Unter Verdacht - Sex & Crime


    Datum: 19.07.2021, Kategorien: Romantisch

    ... Da stand es schon. Er stieg aus. "Sie sie Herr Schmalfuß"? Ich nickte. "Steigen sie ein"! Ich wollte nicht mit ihm quatschen und stieg hinten ein. Mir war mulmig. Ich hatte einen Kloß im Hals und ein schwarzes Loch im Magen. Woher wusste Jutta überhaupt, dass ich zu Hause war? Die oder jemand müsste mich beobachtet haben. Vom Park mit meiner Souterrain Wohnung sicher machbar.
    
    Der Fahrer fuhr an allen Stellen vorbei, bei denen man nach Jutta hätte abbiegen können. Ich richtete jetzt doch eine Frage an ihn. "Wo fahren wir denn hin"? "Bedaure, aber ich bin nicht befugt, ihnen das mitzuteilen". "Wird das hier eine Entführung"? "Möchten sie, dass ich rechts ran fahre? Dann können sie aussteigen". Ich lehnte mich zurück. "Nein". Hatte ja ehh keinen Zweck. Er fuhr jetzt aus dem städtisch bebauten Bereich raus. Mit seiner Mütze sah er aus wie der Taxifahrer von Borchert aus den Zürich Krimis. Es ging auf kleine enge Sträßchen. Geteert zwar, aber links und rechts nur Wiesen, Büsche und Bäume, kilometerweit. Dem Gegenverkehr auszuweichen wäre schwierig geworden. Glücklicherweise kam niemand. Ich hatte jegliche Orientierung verloren. Jetzt bog er links ab. Endlich konnte man was sehen. Es ging auf einen Hof zu, der in einer flachen Senke lag. Mittendrin ein Gutshaus, etwa mittelgroß. Seitlich stand ein Traktor, sonst war niemand zu sehen. Er fuhr auf den kopfsteingepflasterten Hof. "Da wären wir"! Er öffnete die Tür und ich stieg aus. "Und nun"? Er zeigte auf das Durchfahrtstor. Ich ...
    ... ging dorthin. Der Motor des Taxis hörte sich nach Anfahren an. Das Taxi fuhr gerade vom Hof. Ich kam mir vor wie im Hitchcook Krimi 'der unsichtbare Dritte'. Ich horchte in den Himmel. Es kam aber kein Flugzeug. Also ging ich zum Tor hin.
    
    Seitlich dort im Durchfahrts-Torbogen war eine Tür, die verschlossen war. Keine Klingel. Ich klopfte. Rief "Jutta"? Keiner öffnete. Ich ging weiter hindurch. Auch hier ein kleiner gepflasterter Hof, dahinter ein Bauerngarten. Auch hier keiner zu sehen. Links und rechts waren flache Nebengebäude. Beide hatten eine Tür. Viel kleiner, viel simpler als die andere. Aber auch hier war kein Reinkommen. Sicher hätte ich diese auftreten können, aber wozu? Ich wurde herbestellt, aber warum war keiner zu sehen? Kam sie noch? Ich wollte wieder zum Vorderhof. Und erstarrte. Da war sie. Waren sie. Beide. Jutta und Marlies saßen sich an einem Tisch gegenüber, der jetzt in der Hofdurchfahrt stand. Davor ein Stuhl, der wohl für mich gedacht war. Marlies saß betont desinteressiert da und feilte sich die Fingernägel. Jutta wischte auf ihrem Handy herum und wippte wie gelangweilt mit dem Fuß. Mein Kloß im Hals wurde jetzt noch größer. Das schwarze Loch im Magen wurde aktiver und saugte den Rest meines Mageninhaltes auch noch ein. Ich fühlte mich wie in einem kleinen Ruderboot auf dem Ozean, und zwei Schiffe kamen in voller Fahrt auf mich zu. Bremsen unmöglich. Gleich würden sie mich zerquetschen!
    
    Ich ging hin. Blieb mir ja nichts anderes übrig. Zwei Meter ...
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