1. Der Hof Kapitel 13


    Datum: 20.07.2021, Kategorien: BDSM

    Kapitel 13
    
    Das Unglück bringt
    
    Krankenhäuser bei Nacht sind so ziemlich das Deprimierendste, was man sich nur vorstellen kann, schoss es Felix durch den Kopf. Er saß auf einer Bank in dem hell erleuchteten Flur und wartete inzwischen seit Stunden. Meister Niklas war eben gerufen worden und noch nicht wieder zurückgekommen und so hatte Felix nichts anderes zu tun, als sich den Verlauf des gestrigen Abends noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
    
    Er hatte nach dem Abendessen im Gemüsegarten gearbeitet, für den er inzwischen offiziell zuständig war. Es war schon dämmrig geworden, also hatte Felix die Tür des Hühnerstalls sorgfältig verriegelt, in den sich dessen Bewohner inzwischen alle verzogen hatten. Er musste innerlich dabei schmunzeln, auch wenn die Erinnerung daran, was mit dieser Tür verbunden war, seine Arme und Schultern fast wieder schmerzen ließ. Er hatte damals richtig Angst gehabt...
    
    Felix war gerade wieder an der Tür im Wildzaun angekommen, als er Meister Niklas laute Stimme vom Haus her hörte.
    
    "Felix!"
    
    Und damit kam Meister Niklas auch schon auf ihn zu. Während Felix sich eilig hinkniete und die Hände hinter den Kopf nahm, schaute er unwillkürlich, ob über dem Haus vielleicht schon eine Rauchwolke stand, bevor er seinen Blick senkte. Niemand würde Meister Niklas je laufen sehen, aber sein eiliger Schritt und die Tatsache, dass er Felix beim Namen gerufen hatte, waren deutliche Zeichen dafür, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Schlimmer als ...
    ... vier fehlende Hühner. Viel schlimmer.
    
    Meister Niklas nahm ihm ohne weitere Umstände die Handfesseln ab und sagte dann:
    
    "Nimm Dir die Fußfesseln selber ab und komm mit."
    
    Damit hatte er sich umgedreht und wieder auf den Weg zum Haus gemacht. Felix beeilte sich, dem Befehl nachzukommen und sprintete dann hinter Meister Niklas her, den er gerade noch vor der Küchentür erreichte. Obwohl Felix natürlich unbedingt wissen wollte, was eigentlich los war, folgte er schweigend Meister Niklas durchs Haus. Der würde ihm klar und deutlich alles mitteilen, was er wissen musste und was er tun sollte.
    
    Die Tatsache, dass er dies bis jetzt nicht getan hatte, zeigte Felix, dass Meister Niklas selber noch dabei war, seine Gedanken zu sortieren. Das alleine ließ ein mulmiges Gefühl in ihm aufsteigen. Meister Niklas war die letzte Instanz, sein Wort war Gesetz. Wenn er noch darüber nachdenken musste, wie er das offenbar bestehende Problem lösen wollte, dann musste es schlimm stehen.
    
    Sie kamen an Meister Niklas Zimmer im ersten Stock. Es war deutlich größer als alle anderen, wie es Meister Niklas auch zustand. Felix war erst einige wenige Male hier gewesen, dieses Zimmer betrat man nur auf eindeutigen Befehl des Meisters. Daher war Felix ganz selbstverständlich an der Tür stehen geblieben, konnte aber von dort aus schon erfassen, was los war.
    
    Auf Meister Niklas großem Bett mit seinem Stahlgestell lag Meister Fabian und man musste nicht Medizin studiert haben um zu sehen, dass es ihm ...
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