1. Der Hof Kapitel 13


    Datum: 20.07.2021, Kategorien: BDSM

    ... wieder hinkriegen werden. Sie haben mich gefragt, was im Fall der Fälle sein Wille wäre."
    
    Meister Niklas öffnete den Rucksack und holte die silbrige Metallflasche heraus, die Felix schon kannte. Er hielt sie in beiden Händen. Die Hände zitterten derart, dass Felix sich fragte, ob er so überhaupt trinken könnte. Plötzlich durchfuhr ihn die Erkenntnis: Wenn er hätte trinken wollen, hätte er das eben unauffällig tun können, als Felix Kaffee geholt hatte. Hatte er aber nicht, Felix hätte es sonst gerochen.
    
    Felix stand halb auf, hockte sich vor Meister Niklas hin und umfasste dessen zitternde Hände mit seinen. Lange Zeit verharrten sie so, bis das Zittern schließlich nachließ. Dann begann Meister Niklas zu sprechen:
    
    "Ich schleppe die Bengel einmal im Jahr zum Arzt -- und Du kannst Dir vorstellen, wie gern sie das tun. Ich rechne nächtelang Euros und Pfennige zusammen und fühle mich inzwischen wie ein verdammtes Finanzgenie, damit neben dem Haushaltsgeld, dem Gas für den Winter und dem ganzen anderen Mist noch Geld da ist für so einen Fall -- und es ist da. Das wissen die Rotzlöffel auch alle. Ich habe es ihnen erklärt. Ich. Erklärt!"
    
    "Und dann wartet Fabian -- mein Fabi -- mit was immer ihm da auch fehlt, so lange, bis er schon eine Blutvergiftung hat, bevor er zu mir kommt. Nein, Stopp, das stimmt nicht einmal. Julian war bei mir und hat ihn verpetzt."
    
    "Ich weiß natürlich genau, wo der Fehler liegt: bei mir. Die Jungen haben zu viel Angst vor mir, vor allem Fabi. ...
    ... Dabei ist er mir der Liebste von allen, das dürfen Julian und Leon gar nicht wissen. Ich weiß doch, dass er empfindlich ist, dass seine Grenzen niedrig liegen, aber ich habe sie nie überschritten. Hätte Julian damals mit dem Hühnerstall Fabi in die Pfanne gehauen statt Dich, dann wäre der so glimpflich weggekommen, dass wir heute keine Hühner mehr hätten. Du hättest nämlich am nächsten Tag die Tür extra aufgelassen, weil Du Fabis Strafe als Belohnung hättest haben wollen."
    
    "Es ist nicht einmal so, dass ich ihn zu etwas zwinge, was er nicht mag. Aber ich glaube inzwischen, er leidet mit den anderen mit, und die vertragen viel mehr als er. Das spielt sich alles natürlich in seinem Kopf ab, es wird also kein Stück besser, wenn er nicht dabei ist und zuhört oder zusieht."
    
    "Als Elias sich zu einem zweiten Meister entwickelte, war ich richtig froh. Ich habe gedacht, wir könnten die Sache so spielen wie guter Cop -- böser Cop, oder besser noch wie Kapitän und erster Offizier, nein Blödsinn, wie Vater und Mutter: Die Jungen hätten zu ihm kommen können, zumal er ja das mit dem Bestrafen nicht so ernst nimmt. Aber Fabi und er können nicht gut miteinander, ist mir ehrlich schleierhaft, warum. Mehr kann ich wirklich und beim besten Willen nicht tun. Ich bin nun mal so wie ich bin, das kann ich nicht ändern."
    
    "Jetzt haben wir jedenfalls den Salat. Ich bin ehrlich froh, dass wenigstens Elias Dich gefunden hat."
    
    Das Zittern in Meister Niklas Händen hatte beinahe aufgehört. Felix ...
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