Zehn Türchen bis zum Glück
Datum: 31.07.2021,
Kategorien:
Romantisch
... Weihnachten?"
"Keine Ahnung", erwiderte er. "Ich habe es unten gefunden."
"In meinem Keller?"
"Nein, es lag bei Schmidts vor der Tür."
Ich mochte seinen Sarkasmus, dennoch streckte ich ihm meine Zunge raus. "Wie lange es wohl schon da unten gelegen hat?"
"Bei deinem Einzug hatte es sich noch nicht dort befunden?"
"Sehr witzig. Das muss von Dirk sein. Ich hatte mich immer schon gefragt, wo er seine Geschenke vor mir versteckte."
"Besonders kreativ musste er ja nicht sein."
"Jaja, schon gut." Unschlüssig hielt ich das Teil in der Hand. "Für ein Gesellschaftsspiel ist es etwas zu groß, allerdings wäre so etwas für Dirkkein ungewöhnliches Geschenk." Ich zögerte einen Moment, dann riss ich erst das rote Papier und anschließend meine Augen auf. "Es ist ein Adventskalender!"
"Mit Schokolade?"
Ich musterte das gute Stück. "Falls ich richtig liege, ist der ohne Schoki. Aber ich glaube, es könntensich trotzdem Sachen darin befinden, die man durchaus in den Mund nehmen kann."
Jonathan sah mich skeptisch an. "Mach mal was auf."
Wir hatten heute den 9. Dezember. Ich fuhrmit den Fingern über alle Zahlenund überlegte, womit ich anfangen sollte. Als Kind hatte ich meine Eltern regelmäßig zur Verzweiflung getrieben, weil sie total spießig auf die traditionelle, also chronologische Reihenfolge bestanden und sich deshalb nie so recht mit meiner eher intuitiven Herangehensweise anfreundenmochten.Doch nun war ich älter und reifer. Gespannt öffnete ich die ...
... erste Tür. Dahinter befand sich ein Fläschchen Massageöl.
"Ach, davon habe ich schon gehört. Das ist so ein Frauen-Wellness-Kalender." Sein Interesse sank schlagartig auf den Nullpunkt und er setzte sich auf das Sofa.
Auch meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Meine Neugier hingegen war weiterhin vorhanden. Alleine aufgrund der unterschiedlichen Größe der Türchen kapierte ich, dass hier noch einige Überraschungen auf mich warteten. Und bereits hinter der Nr. 2 befand sich etwas, das mein Blut in Wallung geraten ließ. "Kann ich ihn hier ausprobieren oder soll ich dafür lieber ins Schlafzimmer gehen?"
Sein Handy erforderte gerade seine ganze Aufmerksamkeit. Doch das sollte sich recht schnell ändern. Kaum blickte er zu mir, glitt ihm sein Telefon aus der Hand. "Was um alles in der Welt ist das?", fragte er mich, als der kleine blaue Vibrator in sein Sichtfeld gelangt war.
"Mit Sextoys für Frauen scheinst du dich nicht sonderlich gut auszukennen, oder?"
Er starrte das beglückende Spielzeug immer noch fassungslos an. "Wie konnte der in einen Adventskalender gelangen?"
"Vermutlich so wie die anderen dreiundzwanzig Sachen auch. Mit purer Absicht."
"Dirk schenkt dir einen erotischen Adventskalender?"
"Naja, in diesem Fall eher indirekt. Sofern er denn überhaupt für mich bestimmt war. Vielleicht wollte er ja seiner Oma Grete eine besondere Freude bereiten. Allerdings habe ichbestimmt nicht vor, ihn danach zu fragen. Vermissen tut er ihn auf alle Fälle nicht, ...