1. Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 5 – Inês und Julia


    Datum: 18.01.2019, Kategorien: Schamsituation

    Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês
    
    -
    
    Kapitel 5 – Inês
    
    und Julia
    
    Am Tag darauf waren Inês und Nadine schon früh auf dem Weg nach Weeslow. Die beiden Kleinen saßen im Fond des Vans und schliefen.
    
    Ein wenig irritierend fand es Inês schon, dass sie von ihrer Freundin nie in deren Pläne eingeweiht wurde. Wenn es jedoch so gut ausging wie diesmal, dann war das für sie in Ordnung. Als Inês am Abend nach dem Sonntagsessen bettelte, dass sie nun endlich mal nach Weeslow wolle, zuckte Nadine nur mit den Achseln. Alles geklärt, sagte sie nur, sie führen morgen, für eine Woche. An der H:S wüssten sie dank Sylvia Bescheid, dass Inês die ganze Woche nicht komme.
    
    Inês war überrascht gewesen: gleich für eine ganze Woche? Nun gut, sie war gespannt. Sie wusste, dass Nadine recht flexibel ihren Arbeitsplatz zwischen Berlin und Weeslow wählen konnte, und dass die Kinderbetreuung auch dort immer sichergestellt war. Und ihr eigenes Herz hing derzeit weniger an dem Stoff, den es an der H:S zu lernen galt, als an den neuen Erfahrungen, den neuen nackten Abenteuern, die ihr angekündigt worden waren. Vor lauter Vorfreude hatte sie in der Nacht kaum schlafen können.
    
    Alle vier Passagiere waren nackt. Für Nadine war es eine lieb gewonnene Angewohnheit, ihre Weeslower Woche gleich so anzufangen, zumindest im Sommer. Während sie es in Berlin ´zivilisierter´, wie sie es nannte, anging, genoß sie in Weeslow stets alle nudistischen Freiheiten in vollen Zügen, wurde zu einem anderen ...
    ... Menschen, wie sie sagte, zu einem freien Menschen. Sie, das Familienmädchen Inês und die beiden Kleinen waren von Anfang an splitternackt in den Van eingestiegen, und die lieben Nachbarn, die sie dabei vielleicht beobachten, konnten daraus und anhand des Gepäcks immer schon schließen, dass es wieder nach Weeslow ging.
    
    „Du wirst viele tolle Menschen kennenlernen.“
    
    „Erzähl!“
    
    „Michael kennst Du ja jetzt schon ein bisschen.“
    
    „Ja. – Du, was ich fragen wollte…“
    
    „Schieß los!“
    
    „Habe ich ein eigenes Zimmer… Oder schlafe ich bei Euch?“
    
    Nadine schaute eine Sekunde zu Inês hinüber, dann lachte sie. „Ich glaube, ich weiß, worauf Du anspielst. Ob es dort so sein wird wie mit York und mir, richtig? Inês, das kannst Du entscheiden. Wie Du es am liebsten hast. Du bist zu nichts verpflichtet. Wir hätten da tatsächlich ein eigenes Zimmer für Dich. - Aber ich glaube…“
    
    „Was?“ fragte Inês vorsichtig.
    
    „Du würdest sehr bald darauf verzichten wollen. Ich hoffe es zumindest. Sex mit Michael ist… genauso wunderbar wie mit York. Oder ehrlich gesagt: noch besser. Viel besser.“ Darauf folgte nur nachdenkliches Schweigen. Daher wiederholte sie: „Aber das darfst Du ganz allein entscheiden, wirklich. Niemand wird Dir böse sein, wenn Du nicht mit ihm schlafen magst. – Aber Du versäumst was.“ Sie spürte, dass sie mit dem Nachsatz alles wieder kaputt zu machen drohte und scherzte: „Nur eines versprich mir: Behalte die Contenance, wenn er zum ersten Mal nackt vor Dir steht. Mund zu und ...
«1234...12»