La Passion - Zwischenspiel
Datum: 26.09.2021,
Kategorien:
CMNF
Als ich erwache, scheint die Sonne immer noch. Anja hat sich an meinen Rücken gekuschelt und hat die Hand an meiner Spalte. Mike hat meine Brust im Mund und schlummert. Ich starre an die Decke und bin glücklich.
Wie funktioniert so was? Wie kann man seit Jahren zusammen sein und trotzdem mit anderen schlafen? Woher kommt das Vertrauen, dass man genug gemeinsam hat, um auch allein etwas zu machen?
Die beiden sind seit fünf Jahren zusammen, sie haben sich in der Uni kennengelernt. Mittlerweile macht Anja ihren Doktor in Kunstgeschichte und Mike hat einen Job bei einem Energieunternehmen. Sie wirken auf mich nie verknallt, sondern wie gute Partner. Menschen, die sich respektieren, selbst wenn sie sich mal streiten.
Sex mit anderen bedeutet Betrug. Eifersucht. Nicht gut genug zu sein. Unperfektion. Fehlbarkeit. Fehlbarkeit ist überall. Nichts ist vollkommen. Zwei plus Zwei ist nicht immer Vier. Weil noch ein Komma dahinter steht – Rundungsfehler. Menschen sind nie einseitig. Das, was auf den ersten Blick so einfach scheint, ist kompliziert. Menschen sind gut im Verschleiern. Adrian war auf den ersten Blick so schön: nett, intelligent, unschuldig und verständnisvoll. In Wirklichkeit braucht er das selbst: einen netten Menschen, der ihm das Schuldgefühl, nicht gut genug zu sein, abnimmt. Der Verständnis hat für seine Fehler und ihn in den Arm nimmt. Aber er lässt mich nicht an sich ran. Er arbeitet sich an mir ab, was er nicht schafft. Vergeblich. Denn er arbeitet an ...
... einer Statur. Ein schönes Kunstwerk aus elfenbeinfarbenen Marmor, das nie zum Leben erwachen wird. Als er das bemerkte, drehte er sich um, doch er ging nicht weg. Er weiß, dass er nichts bewirken kann. Aber er gibt nicht auf. Ich bin eine Hure. Ich gebe ihm Hoffnung, ich befriedige seinen Trieb nach Verbesserung, und er bezahlt mit Aufmerksamkeit. Unsere Währung ist Sex. Adrian ist nicht Mike. Mikes Welt ist schön. Unsere grau.
Ich erwache. Mike sieht mich an. Seine braunen Augen glänzen. Seine Lippen zittern. Er wirkt aufgewühlt. Ich sehe zurück. Irritiert von seinem Blick. Noch in meinen Gedanken gefangen.
„Hallo!“, sage ich, ohne die Lippen zu bewegen. „Hab ich dich beunruhigt?“
„Alles in Ordnung bei dir?“, murmelt er.
„Es sollte, oder?“ Ohne, dass ich es will, streicht meine Hand über seine Schulter.
„Muss es?“, erwidert er und lässt mich gewähren.
„Naja“, meine Hand wandert zu seiner Brust und spielt mit den Härchen, „ich hatte gerade guten, außergewöhnlichen Sex. Ich habe Menschen angefasst und Berührungen genossen...“
„Aber es betäubt die Zweifel nicht. Den Gedanken, dass man das alles nicht verdient hat.“, erklärt er.
„Woher weißt du das?“, frage ich und muss aufpassen, dass ich ihn nicht kratze. Ich werde wütend.
„Allie!“, er packt mich am Arsch und schiebt mich auf sich. Sein schöner Schwanz zwischen meinen Beinen. „Denkst du, ich bin immer glücklich?“
„Guck dir die Frau neben dir an!“, sage ich und blicke ihn verzweifelt an.
„Anja ist ...