1. Der Hausmann


    Datum: 09.10.2021, Kategorien: Romantisch

    ... auch heute noch eng befreundet bin, erklärte mir, dass dieser Konzern nur die Kunden, aber nicht die Mitarbeiter im Fokus habe. Damit hätten knapp 15 000 Mitarbeiter auf der Straße gesessen. Ein paar Recherchen ergaben, dass die Anwälte einen größeren Betrag vom aufkaufenden Unternehmen in Aussicht gestellt bekommen hatten. So waren es am Ende nur fünf gekaufte Anwälte, die sich - gebrandmarkt - einen neuen Job suchen mussten. War deutlich besser für die Volkswirtschaft und ich hatte auf einmal Ruhe, auch wenn noch ein paar Drohungen aus Richtung anderer Unternehmen kam. Ist halt ein hart umkämpfter Geschäftszweig. Ich habe mich damals auch nicht von den Drohungen einschüchtern lassen. Der Erfolg: das Unternehmen wächst und mit Werner habe ich eine rechte Hand gefunden, die das Unternehmen sicher und gut führt. Unser Wachstum läuft gegen den Trend und damit steigen die Gewinne. Eine jährliche Ausschüttung an Mitarbeiter anstelle von Aktionären erzeugt eine deutlich bessere Motivation und uns laufen deutlich weniger Kollegen und Kolleginnen weg.
    
    Da es sonst keine Familie mehr gibt und auch meine Familie bis auf einen entfernten Onkel auch nicht mehr existiert, war ich ab diesen Zeitpunkt alleine. Und jetzt versuch mal, Anschluss an eine elitäre Clique von reichen Fuzzis zu bekommen, wenn man es denn überhaupt will. Ich war vor der Hochzeit eine Bürgerliche, was mich der 'Hochadel' von Düsseldorf auch heute noch merken lässt.
    
    Bis auf ein paar alte Freundinnen aus meiner ...
    ... Studienzeit und meinen Stellvertreter in der Firma, Werner Rundmann, habe ich kaum Freunde. Werner ist mein Sprachrohr und das Gesicht in die Männerwelt.
    
    Montag sitze ich wieder vormittags im Büro und unterhalte mich mit Werner über die Punkte, die wir diese Woche abarbeiten wollen.
    
    Gegen Mittag spreche ich ihn dann auf mein Problem zuhause an und er verspricht mir, sich darüber Gedanken zu machen, empfiehlt aber erst einmal, dass sich der Gärtner, den wir in der Firma beschäftigen, mit meinem Garten weiter beschäftigt. Der Rest ist tatsächlich erst einmal unwichtig oder es gibt entsprechende Handwerker. Er würde mir seine Telefonnummer zukommen lassen.
    
    Da ich erst am Nachmittag einen Kundentermin habe und bis dahin 'frei' habe, setze ich mich danach direkt ans Telefon und rufe die Nummer an, die mir Werner gegeben hat.
    
    "Brandt, Gartengestaltung. Was kann ich für sie tun?" Eine freundliche Stimme ist am Telefon.
    
    Bevor ich meinen Namen sagen kann, höre ich im Hintergrund ein Kind erst schreien und dann weinen. Die Stimme sagt: "Ich melde mich wieder", und legt auf.
    
    Ich schaue verblüfft in den Hörer des Telefons und zucke dann mit den Schultern. Da habe ich wohl zur falschen Zeit angerufen.
    
    Abends sitze ich mit Heide zusammen am Tisch. Wir haben es uns angewöhnt, montagabends zusammen zu essen, damit wir den Rest der Woche durchplanen können.
    
    Sie erzählt gerade, dass ihr Mann in drei bis vier Wochen in die Reha kommt, da klingelt mein Handy. Es ist die ...
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