MachtSpiele Teil 1
Datum: 21.01.2019,
Kategorien:
Romantisch
... ehrlich zu sein, wäre ich ganz froh, für einen Abend den üblichen Trott hinter mir lassen zu können. Ein gemütlicher Abend käme mir tatsächlich gelegen. Ich unternehme viel zu wenig mit Freunden. Ich bin seit einigen Jahren geschieden und hatte seitdem und das sind immerhin etwa fünf Jahren, außer ein paar kurzen und unbedeutenden Affären keine feste Beziehung. Der Vorteil daran ist, dass ich ich in meiner Planung auf niemand Rücksicht zu nehmen brauche. Es gibt aber auch Momente, in denen ich das Alleinsein statt bin.
Ich habe in den letzten Jahren ausschließlich an meiner Karriere gearbeitet. Nach der Trennung von meiner Frau wollte ich erstmal von einer Beziehung nichts mehr wissen. Ich habe mich in die Arbeit gestürzt und immer zeitaufwändigere Ämter übernommen. Man könnte auch sagen, ich habe Karriere gemacht. Egal, wie man es nennt, am Ende blieb wenig bis gar keine Zeit mehr für eine Frau. Ich habe es zwar weit gebracht, frage mich manchmal aber doch, ob die Karriere diesen Preis wert ist. Privatleben habe ich so gut wie keines mehr. Vermutlich klang die Einladung auch deshalb so verlockend.
Punkt 18 Uhr klingelt es an meine Haustür. Ich bin noch nicht fertig und öffne hemdsärmelig. Serena steht in einen langen dünnen Mantel gehüllt vor der Tür. Für diese Jahreszeit scheint sie mir dann doch etwas zu warm angezogen zu sein. Der Frühling geht allmählich in den Frühsommer über und die Tage sind schon angenehm warm. Zwar kühlt es am Abend noch ab, doch ein Mantel ...
... scheint mir dann doch etwas übertrieben zu sein.
Ich muss allerdings zugeben, sie sieht darin atemberaubend aus. Der Stoff fällt wunderbar nach unten und scheint aus einem weichen und dünnen Material zu bestehen. Er ist blütenweiß und sieht ausgesprochen edel aus. Dennoch passt er nicht mehr ganz zur Jahreszeit.
"Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen und etwas zu trinken anbieten?", frage ich höflich.
"Nein, danke! Wir sollten los. Beeilen Sie sich!", weist sie mich an. Serena überrascht mich, mit ihrem sachlichen und zielgerichteten Ton. Es gibt nicht viele Menschen, die es wagen, einen Minister anzutreiben. Serena macht dies mit einer Nonchalance, so als wäre es das Normalste der Welt.
"Na gut", antworte ich irritiert. "Ich brauche noch ein paar Minuten. Fühlen Sie sich, wie zuhause."
Ich eile ins Bad und komme wenige Minuten später zurück in den Wohnbereich. Serena steht immer noch an derselben Stelle, an der ich sie zurückgelassen habe. Sie hat sich nicht vom Fleck bewegt und trägt immer noch den Mantel.
"Können wir?", erkundigt sie sich trocken.
"Wir können", bestätige ich.
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Wir verlassen die Wohnung und Serena führt mich zu einem Audi R8. Ich bin überrascht, dass die junge Frau, ein so teures und sportliches Auto fährt.
"Ihr Wagen?", frage ich. Meine Verwunderung ist sowieso nicht zu übersehen.
"Das hätten Sie mir wohl nicht zugetraut", grinst sie. Zum ersten Mal an diesem Abend weicht die sachliche - ja fast schon strenge - Art einem ...