MachtSpiele Teil 1
Datum: 21.01.2019,
Kategorien:
Romantisch
... stolzen Gesichtsausdruck.
Wir steigen ein und sie braust sofort los. Serena zieht auch beim Fahren den Mantel nicht aus. Ich könnte das nicht. Das muss doch unbequem sein, überlege ich. Mir würde die nötige Bewegungsfreiheit fehlen. Andererseits fällt mir in dem Moment eine Frau mit dickem Pelzmantel ein, die ich im Winter in einem Fiat 500 gesehen habe. Fast der gesamte Innenraum des Kleinwagens war ausgefüllt mit Haaren. Im Vergleich dazu ist der dünne Mantel von Serena kaum der Rede wert.
Serena fährt zügig aber nicht rasant aus der Stadt hinaus. Nach etwa einer halben Stunde auf der Landstraße biegt sie auf einen schmalen Privatweg ab. Sir reduziert das Tempo drastisch und fährt ausgesprochen langsam und vorsichtig, um den Wagen zu schonen. Der Untergrund ist nicht geteert und uneben. An mehreren Stellen mache ich mir Sorgen, dass der Sportwagen aufgrund der geringen Bodenfreiheit den Untergrund berühren könnte. Doch es geht alles gut. Die Strecke ist aber auch nicht lang. Schon nach wenigen Hundert Metern erreichen wir einen wunderschönen Landsitz. Er ist von der Straße aus nicht zu sehen und liegt inmitten von Weingütern direkt am Fuße eines Hügels. Serena hält mit dem Wagen direkt vor dem Haus.
"Da sind wir", meint sie.
Wir steigen aus und Serena geht auf das Haus zu. Es ist eine alte toskanische Villa, ein schlichter quadratischer Bau. Das Haus ist für heutige Verhältnisse unscheinbar. Es gibt keine Balkone oder Verzierungen. Einziger Schmuck sind die ...
... Fenster, die in Sandstein eingerahmt sind. Für die Zeit, in der das Haus erbaut wurde, muss es allerdings ein imposantes Bauwerk gewesen sein. Mauern aus Stein waren damals schon für sich ein Zeichen von Macht und Reichtum. Das gemeine Volk lebte in Holzhäusern. Knapp neben der Villa steht eine Kapelle, auch sie ein Zeichen großer Macht. Das Haupthaus ist von zahlreichen Wirtschaftsgebäuden umgeben. Sie befinden sich etwas abseits und liegen verstreut, teilweise hinter Bäumen oder Sträuchern verborgen, sodass ich nicht bei allen erkennen kann, um welche Gebäude es sich genau handelt und wie viele es insgesamt sind. Auf jeden Fall muss es sich um einen landwirtschaftlichen Betrieb von beachtlicher Größe handeln.
Vor dem Haupteingang der Villa erstreckt sich ein größerer Platz, der tagsüber von mächtigen Pinien beschattet wird. Vereinzelt hört man die Zirpen musizieren. Auf einem etwas abseits gelegenen Parkplatz stehen zahlreiche Autos. Es handelt sich durchwegs um Sport- oder Luxusmodelle.
"Guten Abend, Frau Serena", begrüßt der Portier meine Begleiterin
"Guten Abend Giuseppe", antwortet sie höflich.
Wir können ungehindert passieren. Serena geht durch die Tür ins Innere. Ich folge ihr voller Neugier. Wenige Schritte hinter der Eingangstür führt rechts eine Treppe nach unten. Serena wirft mir einen auffordernden Blick zu und geht dann voraus. Die Treppe muss unglaublich alt sein. Die Steinstufen sind stark ausgetreten und zeugen davon, dass im Laufe der Geschichte ...