Vodoozauber
Datum: 29.10.2021,
Kategorien:
CMNF
... Vanessa räusperte sich, stocherte noch einmal in den letzten Resten ihres Eisbechers und sagte dann uns kaum anschauend: „Ich glaube, er spioniert uns aus.“ „Wie? Spioniert uns aus?“ Sie nickte, zögerte einen Augenblick und erzählte dann: „Normalerweise benutze ich für meinen Laptop einen eigenen Funkzugang, da ich mich nicht gerne in das Netz anderer Menschen einwähle. Aber dann habe ich mich gestern auf die Terrasse gesetzt. Da hat sich mein Rechner ungefragt in das völlig ungeschützte WLAN deines Onkels eingewählt. Und plötzlich hatte ich auf meinen Rechner dreiundzwanzig Kameras und einen anderen Rechner gesehen. Das ist schon ungewöhnlich. Hier laufen in Abwesenheit ein Rechner und dreiundzwanzig Kameras. Dann habe ich mir einmal seinen Router vorgeknöpft. Ich war neugierig und wollte wissen, ob er das Passwort geändert hat. Viele machen das nicht. Und dann – nun, ich weiß, das ist nicht ganz rechtens – habe ich das Standardpasswort probiert.“ „Bist du reingekommen?“ „Ja.“ „Und? Mach‘ es nicht so spannend!“ „Auf dem Router habe ich die Kameras und den Rechner gesehen. Dann habe ich mir den Datenfluss angeschaut. Da ist in der letzten Zeit einiges zusammengekommen und auch jetzt läuft ständig eine Menge Daten über den Router. Ich habe zur Beweissicherung davon einige Screenshots gemacht. Die Spionagesoftware ist also aktiv und versendet fleißig Daten. Er schaut uns zu, definitiv! Ich habe mir das immer wieder überlegt, aber ich finde keine andere Erklärung. Ich behaupte ...
... deshalb, dein lieber Onkel spioniert uns aus. Sind euch gar nicht die vielen Repeater im Haus aufgefallen? Mir schon. Ich möchte nicht angeben, aber das kam mir gleich am Anfang verdächtig vor. Nirgendwo in den Räumen des oberen Stockwerkes ist ein wirkliches Plätzchen, um arbeiten zu können, aber man hat ein Funknetz. Nirgendwo steht ein Internetradio, ein Multimediaplayer, kein Internettelefon. Wozu die Repeater? Da ist mit viel Aufwand eine Überwachung eingebaut, aber nicht einmal mit den einfachsten, allersimpelsten Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet. Da muss man kein Hacker sein. Sehr stümperhaft gemacht. Extrem stümperhaft gemacht.“ Wir waren sprachlos. „Er spioniert uns aus?“, fragte eine von uns noch einmal ungläubig, um die Löcher in der Hand zu sehen. „Ja. Irgendwo in diesem Haus gibt es einen Rechner, auf dem eine Überwachungssoftware läuft. Der Onkel sitzt zuhause, schaltet sich mal die eine, dann die andere Kamera auf seinen Rechner und spannert uns genüsslich aus. Das Ganze ist dann über WLAN verkoppelt, so dass die Kameras überall sein können.“ Wir waren entsetzt. Zwar konnte jeder uns hier draußen nackt sehen, und wenn wir ehrlich sein sollten, dann wollten wir das auch, aber hier konnten und wollten wir ein Wörtchen mitreden. Wenn sich jemand an unseren Titten erfreut, dann soll er das auch, aber nur mit unserer Genehmigung. Titten, Hintern, von uns auch aus auch die Möse, aber nur, wenn wir es wollten. Keine von uns war bereit, das so ungefragt hinzunehmen. ...