1. Vodoozauber


    Datum: 29.10.2021, Kategorien: CMNF

    ... gefunden, das nun von Lisa gekonnt zum Dekorieren benutzt wurde. Jetzt war hier auch keiner mehr per Festnetz zu erreichen. Aber das scherte uns nicht. Endlich Abgeschiedenheit. Wir gingen hinaus, schlossen die Tür ab und fühlten uns ein wenig magisch, so wie die altägyptischen Minister beim Verschließen eines Pharaonengrabes, allerdings mit dem Unterschied in der Hoffnung, dass es bald gefunden und mit viel Publikum und Posaunen geöffnet werde. Nicht nur der Bundespräsident, auch der Ehrwürdigste aller konföderierten Friedensplaneten würde dabei sein. Wundervolle Dinge bot unsere Schatzkammer. Wer will noch Gold, wenn Mädchen zu sich selbst gefunden hatten. Den Schlüssel hängten wir wieder genüsslich in den Schlüsselkasten. In Horrorfilmen knarren die Schlüssel, hier war es nur ein einfaches Schließen, kaum akustisch zu bemerken, ein leises Klicken, von uns dennoch präzise protokolliert. Aber seltsam war auch, dass die meisten Menschen Erotik mit einem direkten Blick auf Geschlechtsorgane verbinden. Hier aber wurde geklebt, gemalt, gebastelt, im Garten gesammelt, alles von nackten Mädchen, nackt, erotisch oder doch auch unerotisch, weil es auch Alltag sein konnte. Ist es erotisch, wenn man jemanden die Festplatte abräumt? Ja! Definitiv ja! Wir waren zum Platzen erotisch. Jedenfalls in unserer Situation. Unerotisch war nur einer, und das war der Mann am anderem Ende der Leitung. Wir dagegen machten alles richtig, hatten eine reine Seele. Sogar eine Frau, die sich für ...
    ... Computer interessierte, war erotisch. Nicht weil sie nackt war und unsagbar hübsche grüne Augen hatte, sondern weil sie als nackte Frau alles an Selbstvertrauen ausstrahlte, die man als nackte Frau ausstrahlen kann. Vanessa hatte auch unsagbar schöne Titten und einen tollen Arsch und – fast hätte ich das Wichtigste vergessen – wunderbar grüne Augen. Aber alles das zählte hier nicht. Sie war eine selbstbewusste Frau, die uns den Urlaub rettete, die Freiheit rettete. Und Laura zählte nicht anders. Endlich waren wir wirklich frei. Beide hätte ich an beiden Enden ablutschen können. Oben, unten, links, rechts, vorne, hinten. Warum machten wir das eigentlich nicht, jetzt wo die Bahn frei war? Ab in den Keller, ab in die Bar. Die Treppe hinunter. Schwungvoll wie nie. Ein Stockwerk, Schwung nehmend noch ein Stockwerk. Jacky rutschte auf der Treppe aus, verletzte sich aber mit dem Glück der Tüchtigen nicht. Wir hatten uns einen Absacker gründlich verdient. Acht Ouzogläser wurden gefüllt. Chairete! Nunc est bibendum! Multi causae sunt bibendi! Hau wech den Scheiß! Die Runden zirkulierten, der Fahrtwind war meilenweit zu spüren, und endeten schnell in einem Drehwurm, bevor er zum Tornado eskalierte. Claudia verschwand tänzelnd oben in der Küche. Nach ein paar Minuten kam sie mit ein wenig Rührei auf dem Teller zurück. Genüsslich stach sie unserer Aufmerksamkeit durch einen Blick in die Runde versichert kraftvoll mit der Gabel in die Eier. „Lecker?“, fragte ich. „Fehlt Schnittlauch!“ Bisher ...
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