Sara
Datum: 30.10.2021,
Kategorien:
Lesben Sex
... sonst am Telefon reden, sondern zu mir kommen. War er überhaupt schon einmal in meiner neuen Wohnung gewesen? Nein. Er fand sie allerdings problemlos. Setzte sich auf den Platz, wo ich weniger als vierundzwanzig Stunden zuvor seine Geliebte vernascht hatte. Wo sie meine wurde.
Das Gespräch übertraf meine schlimmsten Erwartungen. Nun, da ich definitiv wusste, dass der Zug endgültig für ihn abgefahren war, öffnete er sich. Schüttete mir sein Herz aus, war so emotional, wie nie zuvor. Und wie von ihr eingefordert. Hatte sie mit Verzögerung doch ihr Ziel erreicht.
Das sah er auch so, und dem Gespräch am nächsten Tag mit ihr daher mit Zuversicht entgegen. Hielt es nicht wie sie für ein Abschlussgespräch, sondern die letzte Chance, das Ruder herumzureißen und wieder in den sicheren Beziehungshafen zu steuern. Die er unbedingt ergreifen wollte.
Und ich saß dabei, freute mich einerseits, dass er nun auch endlich zu mir wieder Vertrauen gefunden hatte. Das ich andererseits schon auf grausamste Weise missbraucht hatte. War seine offene Zuneigung eine Qual für mich. Direkt angelogen habe ich ihn nicht. Konkret sagte ich ihm nur, dass ich mit ihr gesprochen hatte, und sie wohl davon ausging, dass es zwischen den Beiden beendet war.
Er durfte niemals erfahren, was unserem Gespräch vorausgegangen war. Fuck. Warum? Warum musste ich den Eintritt in die vielleicht schönste Beziehung meines Lebens so teuer erkaufen? All die Glücksgefühle von dem vergangenen Abend und dem Morgen ...
... waren wie weggewischt. Ich heulte, fluchte, trank ein halbes Bier und musste tatsächlich kotzen gehen.
Ich kotzte mich selbst an. Figurativ, nicht real, da schaffte ich es noch bis zur Kloschüssel. Ich rief Sara gleich am Abend an, um sie über das Gespräch zu informieren. Schaffte es, auch sie am Telefon zum Heulen zu bringen, aber am Ende des Gesprächs waren wir wie gereinigt.
Auch für sie war das Gespräch mit Ulli am nächsten Tag ein Brett. Durch meine Vorbereitung wurde sie nicht ganz so kalt erwischt. Musste ihn enttäuschen, brachte dann aber die Dinge vor, die sie noch zurückgehalten hatte. So auch die Sexualität.
Was ich persönlich nicht gut fand. Weil ich mir vorstellen konnte, wie sehr er daran zu knabbern hatte. Wie sehr ihm dies an die Substanz ging. An diesem Abend trafen wir uns dann in ihrer Wohnung. Wo ich in der Folge öfter war, als in meiner eigenen. Wo wir unser kleines, kuscheliges, intimes Nest bauten, es gar keine Welt draußen mehr für uns gab.
Erst einen Monat, nachdem wir zusammengekommen waren, wagte ich, es ihm zu erzählen. Er war natürlich geschockt. Aber zu dem Zeitpunkt hatte er selbst seine irrationalsten Hoffnungen, noch einmal mit ihr zusammenzukommen, aufgegeben.
"Es ist okay. Ihr... passt sicher besser als wir zusammen. Und ich verstehe... gegen Gefühle kann man sich nicht wehren. Ich liebe dich doch, Lilly. Euch beide. Nur bitte... möchte ich euch eine Zeitlang noch nicht zusammen sehen. Verstehst du?"
Oh Fuck. Er verstand ...