1. Schwester Stefanie - Teil 2: Der Engel


    Datum: 25.01.2019, Kategorien: Schamsituation

    ... schließen schnell die Tür zum Vorraum des MRT. „Vielleicht könnten Sie schnell nachschauen, ob sich noch jemand dort drinnen befindet … Sie haben ja offensichtlich keine metallischen Gegenstände dabei!“, fragt einer der drei schmunzelnd. Die beiden anderen können sich ein Grinsen auch nicht verkneifen. Mein Schamgefühl schlägt wieder voll durch, nachdem es für eine Weile abgelenkt war. Völlig nackt stehe ich vor drei fremden Männern, die in ihrer Uniform und Ausrüstung ‚mehr als bekleidet’ sind. Mir wird etwas schwindelig, ich gehe etwas schwankend in den MRT-Bereich, niemand da, aber ich hatte Recht, das Gerät ist nicht heruntergefahren worden! Ich stolpere nackt, wie ich geboren wurde wieder zu den Rettungskräften. Für einen kurzen Moment verliere ich das Bewusstsein.
    
    Zwei Feuerleute nehmen mich in die Zange, stützen mich und schleppen mich zum Ausgang. Meine Zehen schleifen über den Fußboden, mein Kopf hängt schlaff auf meinen Schultern. Erschöpft sehe ich an meinen nackten Körper herunter. Meine entblößten Brüste sind in Augenhöhe meiner Helfer, meine rasierte Scham gibt den Blick frei auf meine Schamlippen. Was für eine peinliche Situation! Wellen von Schamgefühl und Erschöpfung durchfließen abwechselnd meinen nackten Körper. Schließlich erreichen wir den Ausgang. Dort hat sich eine riesige Menschenmenge angesammelt: Alle geretteten Patienten, alle meine Kollegen, Krankenhausbesucher, unzählige Rettungskräfte, Schaulustige und Journalisten. Gerade als ich ahne, ...
    ... was das bedeutet, blitzen auch schon die ersten Fotoapparate. Nicht nur, dass ich mich vollkommen nackt vor einer Menschenmenge präsentieren muss. Morgen wird mein Bild in jeder Zeitung zu sehen sein, wahrscheinlich komme ich auch noch völlig nackt ins Regionalfernsehen! Ich spüre, wie ein kühler Lufthauch meinen schweißbedeckten Körper umweht, das Gefühl der Nacktheit wird noch intensiver. Ich schäme mich so. Ich bemerke noch, wie endlich einer der Sanitäter ein erbarmen mit mir hat und mir eine Decke um den Hals legt und falle in eine tiefe Ohnmacht.
    
    Erst am übernächsten Tag erwache ich. Neben meinem Bett sitzt der lächelnde Dr. Fröschl und zeigt mir das Titelblatt des ‚Mühlstädter Beobachters’:
    
    DER NACKTE ENGEL VON MÜHLSTADT
    
    (großes Foto Stefanie mit Decke umhüllt)
    
    Krankenschwester Stefanie (23) – Der nackte Engel aus Mühlstadt
    
    Rainer P., Vertriebsleiter aus M. (39): Ich hatte einen schweren Autounfall und erlitt schwerste Verbrennungen, als ich wieder den Brandgeruch in der Nase hatte, bekam ich furchtbare Angst. Dann erschien plötzlich eine völlig nackte junge Frau und half mir. In diesem Augenblick dachte ich, dass ich es doch nicht aus dem brennenden Auto geschafft habe und ich nun einen nackten Engel neben mir habe, ich betete. Sie bewegte sich so routiniert und professionell, als ob es das natürlichste der Welt wäre, hier splitterfasernackt herumzulaufen. Der Engel war ein wirklicher Mensch, der mir mein Leben gerettet hat, vielen Dank Schwester ...