Black Wedding - Kapitel 1
Datum: 25.01.2019,
Kategorien:
CMNF
Black Wedding
Kapitel 1
Josefine schaut bestimmt zum tausendsten Mal das Fotoalbum durch. In den über zwei Jahren war es schon reichlich abgegriffen worden.
„Erinnerst du dich noch an deinen ersten Besuch hier im Haus?“ Maria sitzt neben ihr, den Kopf auf Josephines Schulter gelegt und schaut mit ihr das Album durch, obwohl auch sie vermutlich jedes Foto schon mehrfach gesehen hat.
„Was glaubst Du denn?“ lacht Josephine. „Die erste Zeit werde ich nie vergessen.“
Sie konnte kaum glauben, dass es erst im Winter vor nicht einmal vier Jahren war, als sie Simon zum ersten und entscheidenden Mal begegnet war. Aus purem Zufall waren Anja und sie damals in diesen Club geraten. Beide waren sie Auszubildende kurz vor dem Berufsabschluss und zu einer Veranstaltung in die Landeshauptstadt geschickt worden. Abends wollten sie natürlich etwas erleben. Da sie sich dort aber nicht auskannten, nahmen sie dankbar das Angebot einer anderen Teilnehmerin an, sie mit in ihren Lieblingsclub zu nehmen. Ein wenig erstaunt waren sie dann schon, als diese ziemlich düster aufgebrezelt erschien und sie in einem Gothic-Szeneladen landeten. Aber die Leute waren ausgesprochen nett, die Musik zwar nicht ihr Ding aber eigentlich ganz tanzbar und überhaupt war das mal etwas völlig anderes als die Clubs in ihrer provinziellen Heimat. Josefine kam sich allerdings unter den ganzen aufwändig zurecht gemachten Mädchen und Jungs total underdressed vor.
Das wurde ihr erst richtig bewusst als sie ...
... registrierte, dass der extrem gutaussehende Typ schon seit einer geraumen Zeit auffällig in ihrer Nähe tanzte, sie ganz offen anlächelte, auch wenn sie immer wieder cool wegsah.
"Der kann doch unmöglich mich meinen!", überlegte sie irritiert. Nicht, dass Josefine unter erheblichen Minderwertigkeitskomplexen gelitten hätte. Ihre eigene Attraktivität schätzte sie aber allenfalls als durchschnittlich ein. In ihrer Heimatstadt hatte es in den vergangenen Jahren durchaus immer wieder Jungs gegeben, die sich für sie interessierten. Meistens waren das aber diejenigen, die sie langweilig fand. Ab und zu stellte sie sich vor den Spiegel und zog Bilanz. Mit reichlich 1,60 m war sie klein, hatte aber recht weibliche Proportionen. Zum Glück kleine Füße, schlanke Beine, einen knackigen Po, an dem sie nichts auszusetzen fand. Die Taille war in ihren Augen auch akzeptabel. Ihren sich ganz leicht vorwölbender Bauch fand sie hübsch. Weniger zufrieden war sie mit ihren Brüsten, die zwar fest aber in ihren Augen zu groß waren, mochten manche Kerle das auch toll finden. Immer wieder hörte sie, ihr Gesicht sei einfach süß, ihr war es zu rund. Daran änderten auch die großen dunklen Augen und der volle Mund nichts. Süß fanden manche auch die kleine Lücke zwischen ihren oberen Frontzähnen. Sie nicht. Wenn sie in sich nach den Gründen dafür suchte, stellte sie fest, dass sie einfach nicht als süßes, niedliches Mädchen wahrgenommen werden wollte. Sie bewunderte und beneidete große, sehr schlanke und ...