Black Wedding - Kapitel 1
Datum: 25.01.2019,
Kategorien:
CMNF
... eher herb wirkende Frauen. Ein unerreichbares Ideal, das war ihr seit Jahren klar. Deshalb kleidete sie sich eher schlicht und unauffällig, wenn auch nicht unelegant, und trug ihr rückenlanges dunkelbraunes Haar meist hochgesteckt oder als glatten Pferdeschwanz. An diesem Abend hatte sie sich für einen schwarzen engen Rollkragenpullover, der ihren Busen mehr betonte, als ihr eigentlich lieb war, eine enge schwarze Hose zu schwarzen Stiefeln entschieden und ausnahmsweise blieb ihr Haar offen. Sie hatte sich gut und einigermaßen attraktiv gefühlt. Nun nagten plötzlich Zweifel an ihr. In diesem Club war sie definitiv eine graue Maus zwischen auffallend gutaussehenden Frauen. Ihr kam es so vor, als wäre hier kein Mädchen ohne ausgefallene Frisur, aufwendiges Makeup und sexy Klamotten unterwegs, Anja und sie ausgenommen. Der Typ sah aber auch zu gut aus. Er war mittelgroß, auffällig schlank, trug eine knallenge schwarze Hose, Stiefel mit Plateausohlen, dazu eine schwarzes, ebenfalls eng geschnittenes Hemd, das aufgrund des großen Kragens und der langen Manschetten einen leicht barocken Touch hatte, ohne so opulente Rüschen zu haben, wie die Hemden vieler anderer Jungs hier. Aber das alles war nichts im Vergleich zu dem Eindruck, den er aufgrund seines schmalen Gesichts, seines Blickes machte. Trotz des Lächelns, der Zuvorkommenheit, strahlte er eine enorme Autorität aus. Und das, obwohl er auf den ersten Blick höchsten Mitte zwanzig war, also nur wenige Jahre älter als ...
... Josefine. Bei näherem Hinsehen wirkte er überaus gepflegt, die dunklen Augenbrauen sorgfältig in Form aber nicht zu schmal gezupft, das schulterlange Haar weißblond gefärbt. Er bewegte sich, als würde die Tanzfläche, der ganze Club ihm gehören. Und das, ohne dabei anmaßend zu wirken oder auch nur irgendjemandem gegenüber unfreundlich zu sein.
Dann sprach er sie einfach an. Mit einem eher zurückhaltenden Kompliment für ihren Tanzstil. Und einer Einladung zu einem Drink. An der Bar stellte er sich als Simon vor. Josefine behauptete spontan, sie werde Jo genannt. Simon konnte nett und locker plaudern, ab und an ein Kompliment einstreuen und überwältigend lächeln. Als er schon einiges über Jo, diese aber fast nichts über ihn herausgefunden hatte, sprang er zu Beginn eines neuen Titels, den sie nicht kannte, spontan auf, griff wie selbstverständlich ihre Hand und zog sie mit zu Tanzfläche. Ab da tanzten sie ausschließlich zusammen. Saßen sie zwischendurch an der Bar, hielt er ihre Hand. Irgendwann fiel ihr Anja ein und dass sie die nicht allein zum Hotel zurückfahren lassen konnte. Simon erklärte sein Verständnis, verließ mit ihnen den Club und brachte beide bis vor das Hotel, ohne Jos Hand länger als notwendig loszulassen. Nachdem Anja sich taktvoll verabschiedet hatte endlich ein erster Kuss und eine ganze Stunde in der Kälte vor dem Eingang.
Am folgenden Nachmittag traf man sich in einem Café in der Innenstadt, bevor Jo und Anja in den Zug stiegen. Auch da konnte sie noch nicht ...