Die Doppelhammer Hütte (17)
Datum: 03.12.2021,
Kategorien:
Schwule
... lassen, denn er sah ein, dass er sowieso nichts vor ihm verheimlichen konnte und vielleicht war Jeremias mit seiner liberalen Einstellung und zudem noch ein völlig Fremder, derjenige mit dem er endlich über seine persönliche Situation sprechen konnte, als er auch schon weitersprach.
"Es ist der beste Freund meines Jüngsten!"
"Eijeijei. Jetzt verstehe ich allmählich, warum die Gefühle mit Dir Achterbahn fahren. Du hast völlig den Halt verloren, Deine liebe Frau ist gestorben, dann die Gefühle für Deinen vermeintlichen Bruder und dann noch ein junger Kerl. Ist er wenigstens volljährig?"
"Ja, mittlerweile sogar schon 19!"
"Dann ist ja gut, habt Ihr denn schon miteinander geschlafen?"
"Ja, letzte Nacht zum ersten Mal!"
"Und vorher?"
"Nur ein bisschen knutschen und wichsen und...!"
"Ja?"
"Blasen!"
"Und ging es von Dir aus?"
"Nein, ganz im Gegenteil. Ich habe lange dagegen angekämpft und wollte es ganz unterbinden. Aber er hat einfach keine Ruhe gelassen!"
"Warum machst Du Dir dann einen Kopf? Er ist alt genug und weiß anscheinend was er will?"
Vinzenz wusste darauf nichts zu antworten. Aber es tat ihm gut mit Jeremias so frei von der Leber sein Herz ausschütten zu können, was der auch sofort registrierte.
"Magst Du mit zu mir kommen und weiter reden?" lud er ihn darauf ein und sofort nickte Vinzenz und wollte wieder in seine Sache schlüpfen.
"Halt, bleib so wie Du bist. Wir gehen durch den Wald zu meinem Haus. Keiner wird uns ...
... sehen."
Jeremias gab Vinzenz die Hand und sofort spürte er dessen wohltuende Wärme durch seinen Körper strömen und das erste Mal seit langem fühlte er sich wieder einmal frei und entspannt. Unterwegs sammelten sie Beeren, die sie dann zusammen aßen bei einem Brennesseltee. Jeremias Hütte war recht spartanisch eingerichtet. Es gab keinen Strom und Wasser und es gab auch kaum Möbel und somit mussten sie die ganze Zeit auf dem Boden sitzen. Vinzenz hatte reichlich Gelegenheit, sich alles von der Seele zu reden und bereitwillig erzählte er alles, was er im letzten Jahr erlebt hatte, besonders die Dinge, die kaum einer, bis auf sein Bruder, von ihm wusste. Irgendwann war er dann leer und Jeremias übernahm das Reden und erzählte ihm von seinem Leben und seinen vielen Reisen nach Indien und sonstwo in der Welt. Gespannt lauschte er seinen Berichten und war fasziniert von dessen ungewöhnlichen Lebensweg.
Über das viele Plaudern vergaß er die Zeit und auf einmal merkte er, dass es mittlerweile stockdunkel geworden war.
"Du willst doch nicht noch nach Hause laufen?"
"Doch schon, es weiß ja keiner, wo ich bin!"
"Du hast doch allen gesagt, dass Du Zeit für Dich brauchst und die wird man Dir doch wohl gewähren? Somit wird Dich keiner vermissen heute Nacht. Ich kann Dir zwar keinen Luxus bieten, aber ich teile sehr gerne mein Nachtlager mit Dir."
"Luxus brauche ich keinen. Was Du mir heute Abend gegeben hast, war bereits der pure Luxus."
"Schön, wenn Du das so siehst, aber ich ...