1. Die Doppelhammer Hütte (17)


    Datum: 03.12.2021, Kategorien: Schwule

    Als Sie dies gelesen hatten, saßen die beiden Brüder schweigend nebeneinander auf dem Sofa und keiner von beiden machte Anstalten, jetzt noch weiterlesen zu wollen. Plötzlich schauten sie sich tief in die Augen und auf einmal stürzte sich Vinzenz wie ein Raubtier auf Werner. Ihnen wurde beiden schlagartig klar, dass die Tatsache, die sie in den letzten Monaten beide insgeheim so oft in schlaflosen Nächten beschäftigt hatte, nun endgültig geklärt war und auf einmal war es wie ein Knoten, der nun endlich geplatzt war und jetzt gab es kein Halten für die Beiden mehr. Sie gingen nach oben in das Gästezimmer und gaben sich nun in vollem Bewusstsein ihrem gegenseitigen Verlangen füreinander hin und küssten und streichelten sich leidenschaftlich, als gäbe es kein Morgen mehr.
    
    Nach dem ersten gemeinsamen Orgasmus lagen sie eng umschlungen beieinander und konnten ihr Glück kaum fassen. Vinzenz stand auf um ein Bier zu holen, doch als er ins Schlafzimmer zurückkehrte und als er den nackten Mann in seinem Bett sah, den er bis vor einer Stunde noch für seinen Bruder gehalten hatte, überkam ihn erneut die Sehnsucht und stellte die Bierflaschen auf dem Nachtkasten ab um im nächsten Moment die nächste Welle ungezügelter, lang zurückgehaltener Leidenschaft zu erleben.
    
    Unterbrochen von dem Versuch zu duschen und eine Zigarre zu rauchen, erlebten sie ein ähnliches Verlangen füreinander noch einige Mal bis die beiden erschöpft und glücklich in den Armen des anderen endlich einschliefen ...
    ... und sich überaus geborgen fühlten.
    
    Als Werner alleine erwachte, fand er nur einen Zettel auf dem stand:
    
    "Sei mir nicht böse, aber ich brauche Zeit zum Nachdenken. Lass mich bitte in Ruhe und kümmere Dich um Valentin. Ich bin auf der Hütte!"
    
    Werner machte noch klar Schiff bei Vinzenz und fuhr dann wieder zu sich nach Hause. Somit verpassten sich Werner und der Wahl Bochumer sich knapp.
    
    Frank hatte wegen eines Wasserschadens erst am Mittwoch wieder Schule und wollte die Gelegenheit nutzen, seine Familie zu besuchen. Leider hatte er durch die räumliche Trennung die Unarten seines Vaters schon fast vergessen und wie dickköpfig er sein konnte. Ergo stritten sie unentwegt. Und als sein Vater ihm auch noch vorgeworfen hatte, dass er seine Mutter im Stich gelassen hat, als er nach Bochum zog, wurde es Frank zu viel. Er rannte aus dem Haus und wollte nur noch zu Vinzenz oder Valentin. Auf halbem Wege wurde er vom einsetzenden Regen überrascht.
    
    Als er bei den Doppelhammers ankam, klopfte und klingelte er Sturm. Da aber keiner aufmachte, war er so verzweifelt, dass er sich erstmal vor die Tür auf den Boden setzte und heulte. Dann traf es ihn wie ein Blitz.
    
    "Die Hütte" murmelte er vor sich hin.
    
    Er rannte den kompletten Weg zur Hütte. Wie gut, dass er in Bochum angefangen hatte zu joggen, um neben dem vielen Lernen einen Ausgleich zu haben. Trotz seiner inzwischen guten Kondition kam er atemlos auf der Hütte an und hämmerte gegen die Türe.
    
    "Ich hab doch gesagt, ich ...
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