1. Sklavin meines Stiefonkels


    Datum: 05.12.2021, Kategorien: CMNF

    ... ihn nach fünf Minuten, in denen ich auf meinem Bett gesessen und Löcher in die Luft gestarrt hatte, wieder in mein Zimmer. „Ach, Spatz, ich freu mich so für dich! Das war dein erstes Mal, oder?“, grinste sie und zwinkerte mir zu. Mir schoss wieder die Röte ins Gesicht, diesmal jedoch, weil es mir peinlich war. Ich hatte mein erstes Mal schon mit meinem zweiten Freund Konstantin erlebt, aber das hatte ich ihr nie erzählt. Weil es mir auch peinlich gewesen war. Ich war damals siebzehn. Also log ich wieder und sagte: „Ja, mein erstes Mal.“ Ich schluckte und spürte einen tiefen Kloß in meinem Hals. Ich musste es Valentin doch noch sagen! Oder – musste ich das überhaupt? Er würde es ja nie erfahren. Und Tante Gesine würde es auch nie erfahren – das stand allerdings schon fest, da waren Tom und ich einer Meinung. Was Valentin betraf… Diese Entscheidung würde ich alleine treffen müssen. Ich verschwand im Badezimmer, duschte mich und wusch mir die Haare. Danach ging ich runter in die Küche. Es war zwölf Uhr mittags. Mum war gerade dabei, Essen zu kochen. Es roch nach Hähnchen und Pommes. „Fabi, ich hab das Essen schon fertig gemacht. Mein Chef hat mich heute angerufen, ich muss auf eine Geschäftsreise für zwei Wochen. Du kommst ja ohne mich klar…“ Ich hieß eigentlich Fabienne, aber alle nannten mich Fabi. Insgeheim freute ich mich, dass meine Mum verreisen würde, denn Tante Gesine, eigentlich müsste sie meine Halbtante sein, weil sie nur Mums Halbschwester war, würde zu ihrem Vater ...
    ... fahren für auch zwei Wochen – ein ganz schöner Zufall, dass sie beide für zwei Wochen zur selben Zeit verreisten – und das hieß, dass ich zwei Wochen alleine mit Tom hier leben würde. Tom war ziemlich lustlos, was Familienangelegenheiten betraf. Er wollte nicht mit Tante Gesine zu ihrem Vater fahren, deswegen hatten sich die beiden auch gestritten. „Nein, kein Problem. Ich komme alleine zu recht. Und Tom ist ja schließlich auch noch da“, antwortete ich. Mum nickte und guckte gar nicht fröhlich, eher traurig darüber, dass sie sich nicht mehr um mich kümmern brauchte und – da ich Einzelkind war – niemanden mehr zum „Verhätscheln“ hatte. „Wann fährst du?“, wollte ich wissen. „Gegen zwei.“ Mein Blick glitt zur Uhr. Es war viertel nach zwölf. In dem Moment betrat Tante Gesine die Küche. „Ich wollte noch Tschüss sagen. Mach’s gut, Celestin!“, sie umarmte Mum und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. „Du tust ja grad so, als würde ich dich ein Jahr nicht sehen“, lachte Mum und versuchte, ihre Traurigkeit zu überspülen. In die Traurigkeit von eben, dass sie sich nicht mehr um mich kümmern brauchte, mischte sich jetzt noch eine kleine Traurigkeit über Tante Gesine’s Wegfahren ein. Tante Gesine fiel in ihr Lachen ein und kam dann zu mir rüber. „Mach’s gut, Fabi“, verabschiedete sie sich und umarmte mich und drückte mir auch einen Kuss auf die Wange. „Ciao“, antwortete ich. Ich konnte ihr tatsächlich ins Gesicht blicken, ohne rot zu werden – und das, obwohl ich mit ihrem Mann geschlafen ...
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