1. Verführung 04. Teil


    Datum: 16.12.2021, Kategorien: Hausfrauen

    ... herausforderte, indem er eine interessante Frage in den Raum stellte: „Aber was passiert, wenn es der ein oder andere Gast auf Dich abgesehen hat?"
    
    Carla konterte sofort, denn sie spielten dieses Spiel seit sie denken konnte: „In Rom, sowie später im fränkischen und deutsch-römischen Kaiserreich durfte nur der Kaiser die Gastgeberinnen aus den hohen Familien ficken. Für alle anderen gab es Sklavenmädchen, die Bürgerlichen, oder die Töchter des Hauses, wenn der Gast hoch genug gestellt war. Ich bin also nur für zwei Männer auf dieser Welt zu haben. Mit einem bin ich verheiratet und mit dem anderen verwandt!", sagte Carla entspannt und lächelte amüsiert. Sie liebte diese kleinen Dispute und Diskussionen mit ihrem Bruder über solcherlei Banalitäten, während sie sich ansonsten schon seit Kindesbeinen erstaunlich einig waren, wenn es um die großen existenziellen Fragen ihrer Familie ging.
    
    Wolf wiegte seinen Kopf, als wollte er ihr Argument von allen Seiten betrachten, bevor er erwiderte: „In Mesopotamien hingegen war es nicht nur legal, sondern sogar wünschenswert, dass jede Frau mit den Gästen ins Bett ging, egal aus welcher Schicht diese stammten. Unsere assyrischen Vorfahren waren sogar überzeugt, dass eine Frau ihre Würde erst dann erhalten würde, wenn sie mit einem Fremden im Aphrodite-Tempel schlafen würde. Mindestens einmal in ihrem Leben sollte das jede Frau getan haben, auch aus den höheren Schichten der Gesellschaft. Sie setzte sich auf die Treppen des ...
    ... Tempels und wartete auf die Freier. Sie musste den ersten Mann nehmen, der sie wollte. Nach dem Ritual galt diese Frau in den Augen der Götter als heilig."
    
    Carla schaute gelassen auf ihre schmale Armbanduhr und antwortete trocken: „Gleich kommt Tobias Schwärenberg! Ich hoffe wirklich, er hat sich heute Morgen geduscht!"
    
    Wolf lachte auf angesichts dieser Entgegnung und gab sich für dieses Mal geschlagen.
    
    Carla lachte ebenfalls und erfreute sich an ihrem kleinen Sieg, ohne ihre Bewunderung für Wolfs Fähigkeit zu verleugnen, spontan die passenden Gegenargumente zu präsentieren. Genau das machte ihn zu einem gefürchteten Verhandlungspartner.
    
    „Hatte sie ihren Spaß?", fragte er und nickte in Richtung Tür.
    
    „Fragen wir sie", antwortet Carla und rief Antje über die Freisprechanlage ins Büro.
    
    Als sie eingetreten war, sagte Carla zu ihr: „Bringst Du uns bitte drei Mineralwasser, Antje?"
    
    „Bringe ich sofort, Frau Hertzberg. Noch etwas?"
    
    „Ja. Mein Bruder Wolf war in diesem Jahr wieder nicht zum Sommerfest, möchte aber gerne wissen, wie es denn war."
    
    Als Antje dies hörte, wurde sie rot, blickte verlegen, lächelte versonnen und streichelte sich in einer eher unbewussten Bewegung über den Bauch.
    
    „Ähm... ja...sehr gut!", stotterte sie, was Wolf bei dieser gebildeten und intelligenten jungen Frau noch nie erlebt hatte.
    
    „Antje hat sich, wie allen anderen auch, sehr liebreizend um unsere Gäste gekümmert und ihnen die Gelegenheit gegeben, einen wundervollen Abend zu ...
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