1. Der Lederschneider


    Datum: 09.01.2022, Kategorien: Schwule

    ... Stimme riss mich aus meinen Kindheitserinnerungen. Ein glatzköpfiger Kerl, Mitte 50 mit weißen Vollbart blickte mich freundlich grinsend an.
    
    "Hallo, ich hab hier eine Motorrad Lederhose, da müssten die Nähte mal wieder geflickt werden."
    
    "Zeigen Sie mal her? Ah ja, tolles dickes Leder, sowas kriegt man heute nur noch bselten zu sehen. Ich habe davon auch noch ein paar im Schrank. Tolle Hose, da fehlt mir gerade die richtige Nadel dafür, die bekomme ich erst Ende der Woche rein. Ist es eilig?"
    
    "Nein, die Motorradsaison hat ja gerade erst angefangen und ich habe noch ein paar andere Hosen! Also nächste Woche reicht völlig."
    
    Er nahm meine Lederhose hoch und nahm einen tiefen Atemzug:
    
    "Wirklich tolles Leder!"
    
    Ich musste grinsen.
    
    "Ja die bekomme ich wieder hin!"
    
    Der Schneider trug auch eine Lederhose und eine schwarze Schnür Lederweste mit Conchos an den Seiten. Unter der Weste trug er ein enges, tief ausgeschnittenes Spaghetti-Trägerhemd mit einem bunten Muster vorne drauf. Seine behaarte Brust war deutlich zu sehen. Um die Handgelenke trug er diverse Lederarmbänder und Lederbänder und eine fette Silberkette um den Hals mit einem ebenso großen Anhänger, der auf den ersten Blick wie ein Adler aussah. An den Finger trug er diverse dicke Ringe.
    
    "Hier ist Ihr Abholschein! Nächsten Montag müsste ich es schaffen. Wohnen Sie in Bad Cannstatt?"
    
    "Nein, aber ich arbeite hier, da komm ich in der Mittagspause."
    
    Ich wollte den Abholschein in meinen Geldbeutel ...
    ... stecken, als mir dieser auf den Boden fiel. Ich bückte mich und war für einen Moment unbedacht und es machte lautstark KRACH und die aufgerissene Naht ging noch ein ganzes Stück mehr auf. Der Schneider hatte das natürlich mitbekommen und kam um seine Theke herumgelaufen, um sich den Schaden anzuziehen. Erst jetzt sah ich, dass er nur eine kurze Lederhose trug und barfuß war.
    
    "Lassen Sie mal sehen! Ist nur die Naht, das mach ich Ihnen gleich. Kommen Sie mal mit in die Werkstatt!"
    
    Ich zögerte.
    
    "Was ist? So können Sie nicht wieder ins Geschäft!"
    
    "Äh, dann müsste ich die Hose ausziehen?"
    
    "Ja, ich kann sie ja schlecht am Körper nähen!"
    
    "Hm, ja das geht wohl nicht."
    
    "Auch wenn ich mich ehrlich frage, wie Sie da heute morgen überhaupt reingekommen sind?"
    
    Ich grinste unfreiwillig, denn er hatte natürlich Recht.
    
    "Sieht ehrlich aus, als hätte Sie heute morgen da jemand reingenäht!"
    
    Ich fing an zu schwitzen, denn in Kürze müsste ich im wahrsten Sinne des Wortes die Hosen runterlassen. Der Schneider schaute mich fragend tief in die Augen.
    
    "Ehm, ich habe nichts drunter!" gestand ich ihm.
    
    Sein Grinsen wurde nun sehr breit.
    
    "Na und? Ich doch auch nicht!" sagte er mit einem Augenzwinkern.
    
    Er nahm einen Schlüssel aus der Hosentasche und schloss die Ladentür ab und drehte das Schild, welches im Fenster hing, auf "geschlossen" um und ging vor in seine Werkstatt.
    
    "Komm mit!" sagte er im Türrahmen zum Hinterzimmer und winkte mich zu sich.
    
    Ich folgte ...