1. Wie ich tabulos wurde 09


    Datum: 02.02.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Maik war noch nie bei mir Zuhause. In all den Jahren, die wir jetzt schon was-auch-immer-das-sein-mag tun, war er noch nie bei mir Zuhause. Das lag vor allem daran, dass ich einen Mann, der mit mir seine Frau betrog, nicht mit zu mir nach Hause nehmen wollte. Später lag es auch daran, dass ich meine eigenen vier Wände nie mit seinen Fantasien füllen wollte. Das kam mir falsch vor.
    
    Und nun tu ich es doch -- meine Wohnung mit seinen Fantasien füllen. Mehr noch: Ich fülle sie mit Fantasien, die er mir ins Hirn gepflanzt hat.
    
    Ich blieb nackt auf meinem Bett liegen, während ich auf Maik wartete, und überlegte, ob ich vorher noch irgendetwas tun sollte. Ob ich mich gar anziehen sollte, weil ich mir eigentlich gar nicht sicher war, weswegen ich ihn angerufen hatte. Um ein Bedürfnis zu befriedigen? Und eine Fantasie bewusst auszuprobieren... gar 'auszuleben'? Um zu reden? Ich wusste es nicht. Denn mein Unterleib brannte wie verrückt, aber ich hatte auch tausend Fragen. Ich hatte ihn nicht unabsichtlich 'Papi' am Telefon genannt, aber ich war noch immer vor allem sauer. Sauer und verwirrt darüber, dass er es geschafft hat, mir seine Fantasie aufzudrängen.
    
    Also blieb ich liegen. Ließ meinen Unterleib brennen und versuchte, an nichts zu denken. Schob Bilder von mir. Projizierte sie neu. Änderte sie ab. Schob sie wieder von mir. Rief mir die Stimme meines Vaters ins Gedächtnis. Schob sie wieder von mir und... -- bis es klingelte.
    
    Ich war froh, als er endlich da war. Sprang ...
    ... auf, betätigte den Türsummer. Blieb nackt im Flur stehen und wartete, dass er die Treppen hinaufkam.
    
    Und als er dann da war, im Flur vor mir stand und die Tür hinter sich zumachte, wartete ich darauf, was er tun würde. Ob er reden wollen oder mich nehmen würde.
    
    „Du solltest nicht... nackt sein, Laura!" war sein erster Satz zu mir. Er räusperte sich mittendrin, was ihn als nervös enttarnte, und ich weiß nicht, was genau ich erwartet hatte. Dass er mich hier direkt im Flur nahm, ohne mit der Wimper zu zucken? Dass er sich für das entschuldigte, was bei unserem letzten Treffen passiert ist? Dass er endlich auspacken würde, wie genau seine Fantasien zustande gekommen sind und...
    
    „Hast du gehört, was ich gesagt habe?", will er von mir wissen, als ich mich lediglich umdrehe und gedankenverloren in mein Schlafzimmer zurückgehen will. „Überhaupt sollten Töchter ihren Vätern nicht nackt die Tür öffnen. Das ziemt sich nicht."
    
    Er hat das Spiel begonnen, rast es mir durch den Kopf. Er hat mich mit meinem Namen angesprochen und als seine Tochter bezeichnet und will dieses Spiel, welches er mir beim letzten Mal aufgezwungen hat, sofort nahtlos weiterspielen.
    
    „Maik, ich bin mir nicht sicher, ob ich...", ich betrete das Schlafzimmer und suche nach dem Klamottenhaufen, den ich hier irgendwo rumliegen habe.
    
    „Wer ist denn Maik?" will er scharf wissen.
    
    „Maik ist...", ich schnaufe, weil ich nicht weiß, ob ich das tatsächlich tun will. „Ein Freund, denke ich."
    
    „Ein Freund? ...
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