1. Wie ich tabulos wurde 09


    Datum: 02.02.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... Was denn für ein Freund?", er folgt mir ins Schlafzimmer und beobachtet mich, wie ich meinen Klamottenhaufen finde, darin herumwühle und mir eine Jogginghose raus suche. „Einer, mit dem du Sex hast?"
    
    Ich zucke mit den Schultern. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich jetzt reagieren würde, wenn mir tatsächlich mein Vater gegenüberstehen würde. Und ich weiß auch gar nicht, ob ich dieses Spiel hier tatsächlich spielen will. Oder ob ich es nicht eher albern als tatsächlich erregend finde. Immerhin bin ich sechsundzwanzig und habe mich real kein bisschen mehr dafür zu rechtfertigen, mit wem ich was mache. Nicht einmal im Spiel kommt es mir plötzlich sinnvoll vor, so etwas zu tun -- mich zu rechtfertigen. Und danach dafür bestrafen zu lassen. Als Katharina, fällt mir genervt ein, hat mich das nie gestört. Das war tatsächlich ein Spiel. Eines, was ich für Maik gespielt und woran ich irgendwann Gefallen gefunden hatte. Mehr -- allerdings nicht.
    
    Dieses Spiel herumzudrehen, kam mir albern vor.
    
    Meinen Vater am Telefon zu haben, war allerdings nicht albern. Es war erschreckend erregend und komisch gewesen. So komisch, dass ich den einzigen Mann angerufen habe, mit dem ich diesen Mist teilte. Maik.
    
    Aber mich selbst spielen und so tun, als wäre Maik mein Vater?
    
    Nein. Nicht so.
    
    „Warte kurz, Maik, ich kann das so nicht", stoppte ich ihn, nachdem ich mir ein Nachtshirt angezogen hatte und nun immerhin voll bekleidet vor ihm stand. „Ich kann das... auf diese Art nicht ...
    ... spielen. Ich bin sechsundzwanzig. Ich hab diese Fantasie nicht... nicht so, wie du. Wenn du also...", ich zuckte mit den Schultern. Mehr fiel mir nicht ein. Aber etwas anderes fiel mir ein.
    
    „Ich hab dich angerufen, weil ich...", ich wies auf mein Bett. „...mit meinem Vater telefoniert hab. Nicht mit dir, Maik, nicht im Spiel! Sondern mit meinem echten Vater! Den, den du mir... vor Augen geführt hast! Ich habe ihn bewusst angerufen. Um zu schauen, was... was da los ist. Und es hat... ich war..."
    
    Maik starrte mich an und schielte zwischendurch zu meinem Bett. Ich glaubte, so etwas wie Anerkennung in seinem Blick zu lesen. Als wäre ein beeindruckt.
    
    „Was hast du getan, als du ihn gehört hast?" wollte Maik wissen.
    
    „Ich hab masturbiert", gab ich sofort zurück."Ich hab seine Stimme gehört, hab ihn... mit 'Papi' angesprochen und hatte sofort Bilder von deinem Auto..."
    
    Er unterbricht mich: „...und dem Steuerknüppel im Kopf? Und von meinem Schwanz in deinem Arsch?"
    
    Ich zucke bei seinen obszönen Worten zusammen und schüttle den Kopf. „Nein. Vom Schwanz meines Vaters in meinem Darm."
    
    Meine Worte hören sich edel im Vergleich zu seinen an. Und sie hallen nach. Als wäre der Unterschied, dass es nicht sein Schwanz ist, an den ich denke, sondern der meines Vaters, das Wichtigste der Welt. Er lässt die Worte sacken und begreift dann, dass er nicht hier ist, um ein Spiel, dass er begonnen hat, sofort weiterzuführen. Also setzt er sich auf mein Bett.
    
    „Okay, Laura, was willst du ...
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