1. Jugend forscht Teil 2


    Datum: 26.02.2022, Kategorien: CMNF

    ... auch in farblichen Schwankungen. Auf dem rechen Monitor ordneten sich die vielen kleinen Striche. Mit der allmählichen Etablierung des Schallwellenmusters begann sich ihre Hüftmuskulatur zu entspannen – Frau Meier erlebte einen lange ersehnten Moment der Schmerzfreiheit.
    
    Ein Band tausender Stiche wanderte an ihrem Körper hoch. Zu den Seiten ihres Oberkörpers hin wurden die Stiche unangenehmer und setzten ihren Weg in Richtung ihrer Achselhöhlen fort. Frau Meier kam es vor, als ob sie jemand gleich dort kitzeln würde. Oder zog sich eine Ameisenstraße über ihren Körper um sich in ihren Achselhöhlen zu versammeln?
    
    „Bitte halten Sie still.“
    
    Es waren doch keine Krabbeltiere – nur leichte Reizungen durch Schallimpulse im Wasser, vergewisserte sich Frau Meier selbst. Die vielen kleinen Stiche näherten sich der empfindlichen Körperstelle. Die ausgestreckte Lage ihrer Arme mit den Innenseiten ihrer Unterarme nach oben, ließ ihre rasierten Achselhöhlen schutzlos weit geöffnet, die empfindlichen Hautpartien gespannt. Das und ihre übrige Bewegungslosigkeit verstärkten Frau Meiers Einbildung, dort gleich gekitzelt zu werden.
    
    „Jetzt bitte still halten. Wir werden die ersten Reizimpulse an ihre Muskeln initiieren.“
    
    Es kitzelte zu sehr.
    
    „Frau Meier, Sie haben sich ja schon wieder bewegt“, schimpfte Clemens, noch bevor Frau Meier auf den Monitoren die Rotverfärbung ihres rechten Armes und die neuerliche Verwirrung der vielen kleinen Striche wahrnehmen konnte.
    
    „Nein, wir ...
    ... müssen es noch anders angehen“, zog Clemens sein Resümee aus dem weiteren Fehlschlag.
    
    Das Gekräusel auf der Wasseroberfläche beruhigte sich. Die feinen Stiche auf der Haut hörten auf. Summend hob sich die Liegeeinheit aus dem Wasser und fuhr zurück in ihre Ausgangsposition, wo sich Frau Meiers vier Schüler um sie gruppierten. Die vier standen da, und wussten nicht, wie sie es ihr sagen sollten. Eigentlich brauchten sie nichts zu sagen. Ihre Lehrerin konnte sich schon denken, was ihre Schüler von ihr wollten – sie standen mit der Absicht vor ihr, sie durch das zusätzliche Festschnallen ihrer Arme absolut bewegungsunfähig und wehrlos zu machen.
    
    „Also wenn ich mich Euch jetzt vollkommen ausliefern werde, dann gehe ich doch davon aus, dass Ihr meine Wehrlosigkeit in keinster Weise missbrauchen werdet?“, fragte sie im entschiedenen Ton.
    
    Die vier schüttelten ihre Köpfe.
    
    „Solange ich gefesselt bin, werdet Ihr mich nicht berühren, außer, um mich wieder loszuschnallen!“, präzisierte Frau Meier ihre Forderung.
    
    Die vier nickten.
    
    Frau Meier nickte auch, obwohl sie sich dabei nicht wohlfühlte.
    
    Eigentlich wollte sie noch etwas sagen, aber ihre Schüler waren schon fix bei der Sache. Bevor Frau Meier den Mund aufmachen konnte, hatten sich die Lederriemen fest um die Handgelenke ihrer mit der Innenseite nach oben aufliegenden Unterarme geschlungen. Die Lehrerin brach den Satz, zu dem sie nun ansetzen wollte, schluckend ab. Von diesem Moment ab konnte sie sich nicht mehr ...
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