Freundschaftsanfrage zur Unzeit
Datum: 05.02.2019,
Kategorien:
Fetisch
... Nichtraucherin bist."
"Und was ist mit deinem Fetisch?"
"Glaub mir, ich hab neben dem Rauchen noch andere Kriterien, um mich in eine Frau zu verlieben."
"Also wenn ich jetzt, rein theoretisch, als Nichtraucherin deine Freundin werden würde, müsste ich mir keine Sorgen machen, dass du auf die Jagd nach Raucherinnen zum Verlieben gehst?" "Nein, Sara. Ich will dich doch."
"Und du würdest auch nicht stundenlang die alten Bilder im Internet anglotzen und dir wünschen, dass ich wieder rauche?"
"Ich will dich genauso, wie du bist, Sara. Ich hab mich doch in dich verliebt."
Am Schmunzeln der Kellnerin konnte ich erkennen, dass sie Lothars leidenschaftliche Liebeserklärung mitgehört hatte, als sie unser Tiramisu servierte. Wir fingen an, unsere Nachspeise zu essen. Eine Zigarette wäre mir lieber gewesen.
Nach ein paar Bissen antwortete ich:
"Du warst extrem kindisch und unrealistisch, Lothar. Und dein Verhalten ist wirklich keine gute Grundlage für eine Beziehung."
"Ich weiß, es tut mir leid."
"Dazu hast du allen Grund. Ich könnte dich wegen Sachbeschädigung und Stalking anzeigen," sagte ich.
"Bitte nicht!"
"Du hast mich online und im wirklichen Leben gestalkt. Und du hast die Luft aus meinem Reifen gelassen. Für diese Dinge könntest du bestraft werden."
"Ich weiß. Bitte vergib mir!"
Ich hielt inne, als ich das letzte bisschen Dessert aus der kleinen Schüssel löffelte und in meinen Mund nahm.
Dann schob ich die leere Schüssel zurück und ...
... redete weiter:
"Keine Sorge! Ich werde dich nicht anzeigen. Aber..."
"Danke, Sara!" sagte Lothar, sichtlich erleichtert.
Da ich nichts sagte, fügte er hinzu:
"Aber was?"
"Aber... ich hab jetzt zwei Probleme."
"Ja?"
Ich hatte seine volle Aufmerksamkeit.
"Das erste Problem ist, dass ich ganz dringend eine Zigarette brauche!"
"Aber du hast doch aufgehört."
"Hab ich nicht. Ich hab's nur gesagt, um deine Reaktion zu sehen."
Lothar grinste breit:
"Und wie hat sie dir gefallen, meine Reaktion?"
"Sie war... süß. Du hast gesagt, du würdest mich sogar als Nichtraucherin nehmen."
"Würde ich. Aber ich finde es sehr... reizvoll, wenn du rauchst. Und ich bin erleichtert, dass du nicht aufgehört hast."
"Ich auch. Das war wirklich hart. Ich hab seit sechs Uhr nicht geraucht."
Es war nach neun.
"Vielleicht hat es dich noch ein bisschen gereizter gemacht, dass du seit drei Stunden nicht rauchen konntest?"
"Oh, auf jeden Fall. Und das war auch gut so. Bei der Begegnung mit dir wollte ich unbedingt so unerträglich wie möglich sein."
Ich lächelte Lothar an und fuhr fort:
"Das Problem ist jetzt, dass ich meine Zigaretten tatsächlich zu Hause gelassen hab."
Lothar verstand sofort den Hinweis und kam auf die Beine:
"Ich besorg dir welche. Drüben ist ein Kiosk."
"Die blauen Camel," rief ich ihm nach, als er schon losgerannt war.
"Weiß ich doch!" lautete seine Antwort.
Natürlich hatte er sich meine Marke gemerkt. Wie dumm von ...