Die Mitte des Universums Ch. 050
Datum: 12.02.2019,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
... Englisch praktizieren kann."
Nun, auch das war stimmig. Verständlicherweise wollte sie wohl nicht mit der Tür ins Haus fallen und mich einfach ‚aus der kalten' fragen, ob ich sie ficken wollte. Wir waren ja nicht in Bangkok.
Nun hätte ich mich zieren könnte, aber ich wäre wohl auch mit einer wirklich fremden Frau erst einmal Kaffeetrinken gegangen, wenn ich Zeit und Lust gehabt hätte. So stand ich, ohne explizit zu antworten, einfach auf, während sie ihr Telefon in ihren Rucksack packte und ihn an beiden Riemen wieder lässig über eine Schulter nahm.
„Wo steht ihr Motorrad?" fragte sie mich.
Ich zeigte mit dem Kinn in Richtung Post: „An dem kleinen Denkmal da vorn."
„Meins ist dort drüben. Ich komme vor zur Post. OK?"
Nguyet/Lucky setzte ihre Sonnenbrille wieder auf und drehte sich um 90 Grad. Dann hopste sie über das kleine Blumenbeet und lief schnurstracks in die kleine Seitenstraße drüben über der Hauptstraße hier. Ich ging die knapp 100 Meter zur Post allein, aber gerade, als ich mich dort auf meinen Ofen gesetzt hatte, bog Lucky schon um die Ecke und hielt neben mir.
„Kennen Sie ein schönes Café?" fragte sie mich noch schnell.
Ich schüttelte nur den Kopf.
„Na, kommen Sie, ich weiß, wo ein's ist," sagte sie rasch und fuhr gemächlich davon.
An der nächsten Ecke hatte ich sie schon wieder ein, aber sie fuhr nicht zu dem großen Café, wo unsere Affäre begonnen hatte und wo wir schon ein halbes Dutzend Mal gewesen waren, obwohl das auch in der ...
... Nähe war. Stattdessen bog sie in eine kleine Parallelstraße ein, die dafür bekannt war, mindestens fünf oder sechs Cafés zu beherbergen. Eines neben dem anderen. Überhaupt hatte unsere Stadt wohl für jeden Bürger einen Stuhl in einem Café. Vor dem vorletzten Laden hielt sie an und fragte mich, ob dieses Café hier ok wäre.
Ich nickte, und wir parkten nebeneinander. Sie suchte uns eine relativ dunkle Ecke aus, wo auch niemand weiter in der Nähe saß, und wir setzten uns. Sie bestand darauf, mit dem Rücken zum Rest zu sitzen, und so quetschte ich mich um den Tisch herum. Ich saß aber eh' gern mit dem Rücken zur Wand, damit ich sehen konnte, was gespielt wurde.
Lucky hielt die Knie züchtig zusammen, drehte mir aber ihren linken Oberschenkel und die Seite ihres Hinterns zu. Ihre Jeans waren vielleicht sogar dieselben, die sie vor fünf, sechs Jahren immer auf Arbeit angehabt hatte, dachte ich. Dass die noch passten, war bemerkenswert. Klasse sah sie aus, wie sie kaugummikauend konzentriert auf die kleine Karte, die auf ein Holzbrettchen gestanzt war, schaute. Nguyet war einfach eine klassisch-schöne Frau, und wir würden heute vielleicht beide an uns neue Seiten entdecken.
Lucky fragte, was ich wollte, da sie ja davon ausgehen musste, dass ich kein Vietnamesisch sprach. Als die Kellnerin kam, bestellte sie für uns beide.
„So, sie arbeiten als Ingenieur bei der Raffinerie," setzte sie unsere Unterhaltung fort.
„Ja, ich bin Anlagentechniker und Chemieingenieur, wie meine ...