1. Alter Bulle Teil 10


    Datum: 08.06.2022, Kategorien: Hausfrauen

    ... Nun saßen wir in der kleinen Bar und tranken Rotwein, in der stillen Hoffnung, dass der strömende Regen wieder aufhören und wir halbwegs trocken nach Hause kommen würden. Es war immer noch warm aber wir wären bis auf die Socken durchnäßt, wenn wir es jetzt versuchen würden.
    
    „Trotzdem schön hier. Der tollste Urlaub aller Zeiten.", sagte Jens und schaute gespielt verwundert sein leeres Weinglas an.
    
    „Absolut." Ich trank den Rest aus meinem Glas und nahm ihm seins aus der Hand. „Einen können wir noch." Ich stand auf und schlenderte zur Theke. Es war recht viel Betrieb in der kleinen Bar, weshalb keine Hoffnung bestand, dass die einzige Bedienung es bis zu unserem Tisch schaffen würde. Während ich darauf wartete, dass ich ihre Aufmerksamkeit gewinnen konnte, schaute ich mich um. Die klassische französische Dorfkneipe von der Sorte, die man irgendwann in den fünfziger Jahren zum Denkmal erklärt und in der man ab dann nichts mehr verändert hatte. Alles hatte einen recht abgegriffenen aber blitzsauberen Charme, den man allerdings mögen musste. Ohne die Beherrschung der Landessprache hätte man hier wahrscheinlich nicht einmal den Weg zum Klo gezeigt bekommen.
    
    Als ich mich wieder zur Theke umdrehte, fiel mein Blick auf einen Unterarm der sich neben mir aufstützte. Um Himmels Willen. Was da lag erschien locker so kräftig wie mein Oberschenkel und am Ende steckte eine Hand, in der jede Schaufel wie ein Kinderspielzeug aussehen musste. Es wirkte schon fast grotesk und im ersten ...
    ... Moment dachte ich, dass es sich um Speck handeln müßte, bis die Hand mit einer Münze zwischen den Fingern spielte und wahre Muskelberge unter der von dunklen Haaren bedeckten Haut des Arms einen Tanz aufführten.
    
    Ich riß mich gewaltsam von dem Anblick los und warf einen Blick in den Spiegel hinter der Bar. Der Blick war zwar von zahllosen Flaschen verstellt, reichte aber aus um mir zu bestätigen, dass der Rest des Körpers durchaus zu dem Arm passte. Mein Kopf befand sich auf Höhe seiner Brust und er wirkte locker so breit wie zwei normal gebaute Männer. Sein Kopf schien geradewegs aus seinen Schultern zu wachsen und als ich bei seinem Gesicht angekommen war, blitzten mich dunkle Augen amüsiert zwischen den Flaschen im Spiegel an.
    
    Verdammt! Blitzartig senkte ich den Blick und suchte die Aufmerksamkeit der Bedienung, die glücklicherweise gerade eine andere Bestellung erledigt hatte und mich bemerkte. Ohne ihre missmutige Miene zu verziehen begann sie, unsere Gläser wieder zu füllen.
    
    Ich dumme Kuh hatte natürlich nichts besseres zu tun, als ‚heimlich' einen Blick zur Seite zu werfen. Zumindest hatte er einen Bauch, auch wenn der genauso massiv und unnachgiebig wirkte wie der Rest von ihm. Und diese Finger! Wie es sich wohl anfühlte, wenn er mir einen davon..., wenn er mich mit diesen riesigen Pranken anfasste...
    
    Ich nahm die frisch gefüllten Gläser, bezahlte, und machte mich eilig auf zu Jens.
    
    Ich war so nass.
    
    „Was ist den los?", fragte Jens in dem Moment, in dem ...
«12...353637...54»